Bauprojekte: Das Stadtbild in Osterath wird sich verändern

Weil der Wohnraumbedarf steigt, wird im kommenden an vielen Stellen gebaut. Zudem sollen 2019 die Bauarbeiten zur Untertunnelung der Bahngleise starten.

Bauprojekte: Das Stadtbild in Osterath wird sich verändern
Foto: Ulli Dackweiler

Was steht an in Osterath im Jahr 2017? Wird sich der Ortsteil verändern und wenn ja, wie? Der Wohnraumbedarf in Meerbusch werde laut Prognose um sieben Prozent steigen, sagte jüngst Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Ein Großteil dieser Wohnungen wird in Osterath entstehen. Sichtbar wird das besonders auf dem ehemaligen Ostaragelände, auf dem rege Bautätigkeit herrscht.

Schon vor einem Jahr eröffnete dort der lange umstrittene Frischemarkt, der sich inzwischen etabliert hat. Befürchtungen über zu starken Anlieferverkehr haben sich nicht bestätigt. So mancher Osterather trinkt jetzt dort auf der Terrasse oder im Café seinen Latte macchiato, nachdem die Einkäufe erledigt sind. Auf dem Gesamtareal sind außerdem viele Reihenhäuser entstanden, grau-weiß verputzt und mit einem kleinen Garten versehen. Derzeit sind mehrere Mehrfamilienhäuser im Bau, die 2017 bezugsfertig sein werden.

Was noch fehlt, ist die geplante Bebauung längs der Eisenbahnlinie, die als Lärmschutz für die Wohnbebauung dienen kann. „Zwei Drittel dieser Fläche gehört der Stadt“, erklärt der Technische Dezernent, Michael Assenmacher. Die Ausschreibung der Grundstücke laufe. Hier könnten Bürogebäude gebaut werden, aber auch ein Ärztehaus, ein Fitnessstudio oder im Erdgeschoss Läden. Wohnbebauung sei ausgeschlossen. Er sei gespannt, welcher Investor dazu Vorschläge mache. Ende 2017 könnte dort der Startschuss fallen und damit die Gesamtbebauung des Ostarageländes abgeschlossen werden.

Was aber nicht bedeutet, dass es in diesem Bereich von Osterath längerfristig ruhig wird. Denn 2019 sollen die Bauarbeiten zur Untertunnelung der Bahngleise starten. Das Mammutprojekt, seit Jahrzehnten geplant, soll mit Trögen, Rampen, Kreisverkehr und neuem Bahnhofsumfeld die Attraktivität von Osterath steigern. Für die Meerbuscher bedeutet das dann neue Wege, weil die Bahnübergänge Hoterheideweg, Strümper- und Meerbuscher Straße geschlossen werden. Der Autoverkehr kann dann ungebremst rollen.

Neuen Wohnraum wird es im Jahr 2017 an einer weiteren Stelle in Osterath geben. An der Insterburger Straße zwischen Kindergarten und Feuerwache sollen drei Gebäude mit insgesamt 32 Wohnungen entstehen, die im klassischen sozialen Wohnungsbau vermietet werden. Die Gebäude werden dreigeschossig gebaut, mit Klinker verkleidet und im oberen Bereich verputzt. Die Wohnungen sollen zwei bis vier Zimmer und zwischen 60 und 95 Quadratmeter haben. Parkplätze werden am Gebäude zur Verfügung stehen. Zunächst war dieses Areal für Flüchtlingsunterkünfte gedacht. Da aber die Zuweisungen zurückgegangen sind, wird nun normaler Wohnraum geschaffen, der für jeden, der einen Wohnberechtigungsschein hat, zur Verfügung steht.

Konkrete Formen nimmt bereits der Drogeriemarkt im Zentrum von Osterath an. Direkt neben St. Nikolaus entsteht ein Gebäude mit 700 Quadratmetern Nutzfläche. Die Front wird in Höhe und Aussehen an das Einkaufszentrum angepasst, während sich im hinteren Bereich ein Flachbau anschließt. Der Drogeriemarkt soll Mitte 2017 eröffnet werden. Direkte Parkplätze hat er nicht. Die notwendigen Plätze werden in 400 Metern Entfernung an der Meerbuscher Straße nachgewiesen. Die Anlieferung soll mit kleineren Lkw von der Hochstraße aus erfolgen.

Dieses Gebäude ist ein erster Schritt, der die Innenstadt von Osterath verändert. Weitere Veränderungen werden sich dort mittelfristig ergeben, wenn die Feuerwache verlagert und die ehemalige Barbara-Gerretz-Schule nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft benötigt wird. „Mindestens zwei Jahre werden dort noch Flüchtlinge wohnen“, informiert Assenmacher.

In der Zwischenzeit solle ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden, der den Bereich von der Barbara-Gerretz-Schule bis zum Osterather Rathaus-Park umfasst. Das Gebäude der Schule soll laut derzeitigem Stand erhalten bleiben. Im Planungsstadium ist auch noch das kontrovers diskutierte interkommunale Gewerbegebiet an der A44. Ende 2017 könnte der entscheidende Ratsbeschluss für ein Gebiet gefasst werden, dass keine Logistikhallen, sondern einen Büropark, kleine Handwerks- und Industriebetriebe sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen umfassen soll. „Wir haben die Planungshoheit, wer sich dort ansiedelt“, unterstreicht Dezernent Assenmacher. Vor dem Ratsbeschluss sollen auf jeden Fall die Bürger gehört werden.

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