Badeverbot für den Rhein abgelehnt

Ein solches Verbot, sagen Politiker, sei nicht umzusetzen.

Anlässlich des am Nierster Rheinufer ertrunkenen Afghanen denkt die Landespolitik über ein besseres Warnsystem nach. Ein generelles Badeverbot im Rhein, wie es etwa der Meerbuscher DLRG-Chef Dirk Warthmann für denkbar hält, lehnt die Politik jedoch ab.

Der Meerbuscher CDU-Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper sagt: „Man sollte gemeinsam überlegen, wie am Rhein wirkungsvoller auf die Gefahren hingewiesen werden kann. Es könnte aber gerade in Schulen und Kindergärten intensiver darüber aufgeklärt werden.“ Lienenkämper spricht sich gegen ein generelles Badeverbot im Rhein aus: „So tragisch Unglücksfälle beim Baden im Rhein auch sind — ein generelles Verbot bringt nichts. Es ist schlichtweg nicht zu überwachen. Dafür fehlt das Personal. Dafür ist der Rhein auch zu lang. Es ist allgemein bekannt, wie gefährlich das Baden im Fluss ist.“

Auch die Grünen-Landtagsfraktion ist skeptisch, was Verbote betrifft: „Ein generelles Badeverbot im Rhein ist keine sinnvolle Lösung. Eine wirkungsvolle Kontrolle wäre kaum zu gewährleisten“, sagt Josefine Paul, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag. Eine bessere Beschilderung hält sie aber für ratsam: „Mehr Schilder mit Gefahrenhinweisen, die auch ohne deutsche Sprachkenntnisse verständlich sind, wären eine gute Maßnahme. Um Geflüchtete, die in ihrer Heimat das Schwimmen nicht gelernt haben, besser zu schützen, könnte schon in den Aufnahmeeinrichtungen intensiver über die Gefahren an und in Gewässern aufgeklärt werden. Auch die Ausweitung von Schwimmkursen wäre ein sinnvoller Ansatz.“

Generell ist das Schwimmen im Rhein erlaubt — nur an bestimmten Stellen in der Nähe von Brücken oder Häfen und gefährlichen Abschnitten ist es verboten. DLRG und Wasserschutzpolizei warnen generell vor dem Schwimmen im Rhein. sep

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