Ausstellung in Lank: Bilder vom Leben auf der Straße – nicht nur in schwarz

Das Jugendzentrum Atrium zeigt Fotografien und Malerei von obdachlosen Mädchen.

Lank. Sie sind teilweise erst zwölf Jahre alt, waren Opfer von Gewalt, sind drogenabhängig, obdachlos und gehen nicht selten auf den Strich. Im Trebecafé in Düsseldorf haben diese Mädchen, die auf der Schattenseite des Lebens ein für Normalsterbliche kaum vorstellbares Dasein fristen, einen Zufluchtsort.

Im Rahmen einer außergewöhnlichen kunsttherapeutischen Aktion haben diese Kinder und jungen Frauen ihre persönlichen Eindrücke vom Leben auf der Straße in gemalten Bildern und Fotos festgehalten. Bis zu 240 unterschiedliche pro Jahr,

Unter dem Titel "Blickpunkt Straße" wurden diese Werke zu einer Ausstellung zusammengefasst, die seit vier Jahren in Deutschland, aber auch in der Schweiz, zu sehen ist. Monika Wolf-Bauwens und Christian Olejnik ist es jetzt gelungen, diese authentische Bilder-Sammlung bis Ende Juni im Jugendzentrum Atrium in Lank zu zeigen.

"Diesen Mädchen fehlen oft die Worte, um ihre Emotionen auszudrücken", erklärt Marita Wenzel vom Trebecafé die Idee hinter der Kunstaktion. "Wir haben ihnen zum Beispiel eine Einwegkamera mit 24 Aufnahmen in die Hand gegeben, damit sie ihren Alltag auf der Straße dokumentieren.

Einige sind wiedergekommen, andere nicht", berichtet Ute Langen. Bis zu 240 Menschen kommen pro Jahr ins Trebecafé. "Diese Wertschätzung, die sie durch die öffentliche Aufmerksamkeit insbesondere aufgrund der Ausstellung in der Schweiz für ihre Arbeit erfahren haben, war für die Mädchen überwältigend", betont Langen.

"Einige von ihnen sind aber bereits tot", sagt Wenzel. Sie war überrascht, dass man etwa bei den gemalten Bildern "nicht nur schwarze Farbe" benötigt habe. Denn auch wenn einige der früheren Trebecafé-Besucherinnen den täglichen Überlebenskampf verloren hätten, gebe es auf der anderen Seite durchaus positive Entwicklungen. "Ich habe Mädchen nach Jahren wieder getroffen, die haben geheiratet, studiert, ihren Hauptschulabschluss nachgeholt oder eine Schreinerlehre gemacht", nennt Langen Beispiele.

Und Wenzel fügt hinzu: "Ein Erfolg ist es ja oft schon, wenn sie eine Entgiftung machen. Oder wenn man ihnen einfach nur zeigt, dass sie eben nicht der letzte Dreck sind."

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