Ausbau A 57: Planung sieht eine Verdopplung der Stellplätze vor

Ab 2013 soll die Raststätte Geismühle an der A57 großflächig in Richtung Osten erweitert werden.

Oppum/Ossum-Bösinghoven. Das Problem ist lange bekannt. Vor allem am Wochenende reichen die Parkplätze für Lkw an der Tank- und Raststätte Geismühle längst nicht mehr aus, stehen unbeleuchtete Fahrzeuge bis in die Zu- und Abfahrten und stellen so ein Risiko dar. Längst haben Bund und Land den Handlungsbedarf erkannt, am Montagabend stellte Jochen van Bebber, Leiter der Projektgruppe Bundesautobahn beim Landesbetrieb Straßen NRW in Krefeld, die aktuellen Planungen für einen Ausbau der Raststätte der Öffentlichkeit vor.

Ab 2013, so das vom Bund bereits abgesegnete Vorhaben, sollen insgesamt 156Stellplätze für Lkw und 200 Stellplätze für Pkw entstehen. Gemessen an der heutigen Kapazität ist dies beinahe eine Verdoppelung. Van Bebber: "Daher musste in mehreren Schritten genau erkundet werden, wo diese Stellflächen ihren Raum finden."

Zumindest in NRW ist die Raststätte Geismühle einzigartig. Nirgendwo sonst gebe es eine solche Anlage in so dichter Nachbarschaft zu einem geschlossenen Wohngebiet. Mehrere Varianten wurden zumindest als Plan anvisiert, etwa ein Ausbau des westlichen Teils zwischen Oppum und Bösinghoven. "Doch dabei wären wir sehr dicht an die Wohnbebauung herangerückt."

Der aktuell von Bund und Land favorisierte Plan sieht eine Verlagerung der gesamten Rastanlage mit den Stellflächen auf die Ostseite der A57 vor.

An der Westseite soll nur noch getankt werden können, Auto- und Lastwagenfahrer, die rasten möchten, sollen den östlichen Teil über ein neues Brückenbauwerk erreichen können, das mit einer neuen Streckenführung der Landstraße L136 gekoppelt werden soll.

Die Landstraße, bislang noch bestehende Verbindung zwischen Strümp und Oppum, soll in weitem Bogen um das neue Parkplatzgelände herumgeführt und die bestehende Brücke abgerissen werden. In den Sternen steht laut Planer die Zukunft des bestehenden Raststättengebäudes auf der Westseite.

Die Anwohner wollten sich noch nicht von den Planungen begeistern lassen. Zu oft hatten Lkw die Rastanlage über die für Privatfahrzeuge verbotene Zufahrt verlassen und waren als Schleichverkehr in Richtung Krefelder Obergath gefahren oder hatten versucht, mit einem gefährlichen Wendemanöver auf der Hauptstraße in Oppum die Raststätte auf der anderen Seite zu erreichen.

"Der neue Raststättenbereich wird vollkommen abgeschottet", versprach van Bebber. Außerdem soll es einen Sicht- und Lärmschutz geben. Darüber hinaus soll die A57 im Zuge des Ausbaus auf drei Spuren je Fahrtrichtung mit einem "Flüsterasphalt" versehen werden. "Diese Faktoren zusammen werden für eine erhebliche Lärmreduzierung sorgen." Zusätzlich soll ein neues Leitsystem den Truckern bereits im Vorfeld anzeigen, ob es auf der Anlage freie Stellflächen gibt.

Auch in puncto Feinstaubbelastung bemühte sich van Bebber, Befürchtungen zu zerstreuen. "Es werden mehr Fahrzeuge. Aber die sind weiter weg von der Wohnbebauung." Außerdem verteile sich der Feinstaub bei angemessenem Lärmschutz anders.

Die Zuhörer ließen sich von dieser Argumentation nicht mitreißen und forderten erneut eine komplette Vertunnelung der Autobahn. Doch diesen Hoffnungen erteilte van Bebber eine Absage: "Ich glaube nicht, dass ein derartiges Bauwerk auf einer Länge von zehn Kilometern innerhalb der nächsten zehn Jahre zu realisieren ist."

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