Auf der Suche nach dem perfekten Kleid

Seit 25 Jahren organisiert die Mauritius-Kirchengemeinde eine Kommunionkleiderbörse. Der Andrang war in diesem Jahr allerdings nicht ganz so groß wie in der Vergangenheit.

Auf der Suche nach dem perfekten Kleid
Foto: Ulli Dackweiler

Ein ganz besonderes Fest ist die Erstkommunion für katholische Jungen und Mädchen. Die ganze Familie feiert den Tag, an dem das Kommunionkind zum ersten Mal in der Messe Brot und Wein, die den Leib und das Blut Christi repräsentieren, empfängt. Dass dazu ein schönes Kleid oder ein Anzug gehört, versteht sich von selbst. Während in der Zeit des frühen Christentums die Kinder lange weiße Gewänder getragen haben, darf es heute schon etwas mehr sein. Besonders die Mädchen fiebern dem weißen Kleid entgegen, das sie oftmals wie eine kleine Braut aussehen lässt. Die Preise, die Eltern oder Großeltern dafür in Geschäften zahlen, können sich sehen lassen.

Die Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist hatte daher vor 25 Jahren die Idee, eine Kommunionkleiderbörse zu organisieren, auf der gebrauchte Kleider und Anzüge sowie Schuhe und Kränzchen von privat gekauft werden können. Am Samstag war es wieder soweit. Gespannt sahen sich Kinder und Eltern die Kleidung an, die am Vormittag abgegeben worden war. „Leider haben wir diesmal viel weniger als üblich bekommen“, bedauerte eine Mitarbeiterin des Organisationsteams. Wahrscheinlich war das Wetter mit Glatteis und Kälte schuld, dass nur recht wenige Verkäufer ihr Outfit abgegeben hatten. Auch das Käuferinteresse hielt sich in Grenzen, vermutlich aus dem gleichen Grund.

An Kleiderständern hingen knapp zehn weiße Kleider, dazu Anzüge und Hemden. Dennoch hatte Lisa schnell etwas gefunden. „Das sieht doch chic aus“, sagte sie. Das lange weiße Kleid saß perfekt. Schnell machte die Mutter mit dem Handy ein Foto, um auch Oma und Tante in die Entscheidung einzubeziehen. „Das gefällt mir richtig gut“, strahlte die Achtjährige. Die Familie kommt aus Neuss, hat jedoch durch die Tante, die in Meerbusch arbeitet, von der Kleiderbörse erfahren. „Eine gute Einrichtung“, sagte die Mutter.

Nicht ganz so erfolgreich war Pauline, die zwar ein ärmelloses Kleid mit Bolerojäckchen angezogen hatte, aber der Preis erschien den Eltern mit 140 Euro viel zu happig. Mit trauriger Mine musste das Mädchen das Kleid wieder ausziehen. „Den Preis legen die Verkäufer fest. Wir beraten nur“, erklärte eine Mitarbeiterin der Börse.

Eine andere Pauline wurde dagegen fündig: ein schlichtes langes Kleid. Das Mädchen drehte und wendete sich vor dem Spiegel. Mit 70 Euro war der Preis akzeptabel, zumal noch ein kurzärmliges Blümchen inbegriffen war. Dazu ein Jäckchen mit Perlen (15 Euro) und ein Kränzchen, das mit seinen Schleifenbändern die langen dunklen Haare von Pauline betont. „Vielleicht nähe ich noch einen Gürtel mit Glitzereffekt dazu“, überlegte die Mama. Die Familie aus Hattingen wurde von der Oma begleitet, die in Meerbusch wohnt und offensichtlich ihrer Enkelin das Kleid spendieren wollte.

Jungen waren spärlich vertreten. Nur Jonathan, der aber keinen Anzug möchte, guckte sich die Auslage an. „Leider zu groß“ konstatierte seine Mutter: „Vielleicht sehen wir uns nächste Woche in Lank noch einmal um.“ Dann findet in St. Stephanus eine Kommunionkleiderbörse statt. Am Freitag, 13. Januar, kann die Kleidung von 16 bis 18 Uhr abgegeben werden. Der Verkauf folgt am Samstag von 10 bis 13 Uhr.

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