5500 Unterschriften für die BGS

Initiative sammelt Unterschriften gegen den Ratsbeschluss zur Schließung Barbara-Gerretz-Schule.

Osterath. Der erste Tag nach dem Urlaub ist nicht immer einfach. Für Angelika Mielke-Westerlage war der gestrige besonders hart. „Als ich am Flughafen mein Handy wieder angestellt habe, hatte ich 62 Mails“, machte die Dezernentin deutlich, wie schnell der Alltag sie wieder eingeholt hatte. Ihr Besucher Arndt Fiebig, Sprecher der Initiative „Rettet die Barbara-Gerretz-Schule“, war mit sympathisierenden Eltern und Kinderschar auch nicht in Mielkes Büro gekommen, um einen schönen Tag zu wünschen. Er übergab ihr drei Aktenordner mit Unterschriftenlisten.

Hintergrund ist das Bemühen der Initiative, die Schließung der Katholischen Grundschule in Osterath zu verhindern und einen entsprechenden Ratsbeschluss rückgängig zu machen. 5500 Meerbuscher hätten das Bürgerbegehren unterschrieben, sagte Fiebig.

Ob das zutrifft, werde nun geprüft, kündigte Mielke an. In der Sondersitzung des Schulausschusses am 8. November könne über die Rechtmäßigkeit des Bürgerbegehrens berichtet werden. Schon am frühen Morgen hatte sich die Beigeordnete mit der Grundschuldiskussion in Osterath beschäftigt.

„Ich habe einen ganzen Packen an Rücknahmerklärungen auf meinem Schreibtisch liegen, in denen Eltern ihre Unterschrift zurückgezogen haben. Sie hätten sich bei der Unterzeichnung falsch informiert gefühlt, da bei einer Fortführung der Gerretz-Schule im Gegenzug eine Schließung der Erwin-Heerich-Schule in Bovert drohe“, erläuterte die Schuldezernentin.

Das sei natürlich legitim, grummelte Fiebig, der jedoch im Anschluss an die Übergabe der Politik offen vorwarf, in der Öffentlichkeit beide Schulen gegeneinander ausspielen zu wollen. „Das ist gezielte Panikmache, da wird mit Ängsten gespielt“, kritisierte der Sprecher der Initiative und fügte hinzu: „So kommen wir nicht weiter, wir müssen zurück an einen Tisch finden und eine Lösung suchen.“

Er fordert ein „vernünftiges Grundschulkonzept“, das den Erhalt aller drei Standorte in Osterath zum Ziel haben müsse. „Die einzügige Schule Bovert als Teilstandort ohne eigenständige Leitung beizubehalten, ist zum Beispiel noch gar nicht ernsthaft diskutiert worden.“

Parallel zu dem Rettungsversuch der Initiative hat am Freitag ein Osterather Ehepaar Klage gegen den Ratsbeschluss eingereicht. Auch gegen die Ablehnung des Eilantrags durch das Verwaltungsgericht Düsseldorf sei vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster Beschwerde eingelegt worden, so Mitstreiterin Antje Stosch. Fiebig: „Es gibt vergleichbare Fälle, wo Entscheidungen in unserem Sinne getroffen wurden.“

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