Sportlerheim wird preiswerter

Verwaltung legt im Ausschuss eine abgespeckte Version vor. Auf Rampen wird verzichtet.

Kaarst. Seit fast zehn Jahren wünschen sich die Sportfreunde Vorst ein neues Vereinsheim. Im kommenden Jahr könnte nun endlich mit dem lang ersehnten Neubau auf dem Grundstück des Georg-Büchner-Gymnasiums am Holzbüttger Haus begonnen werden. Zwar hat der Bau- und Umweltausschuss (BUNA) in einer Sondersitzung am Donnerstagabend noch keinen Beschluss gefasst, aber die Richtung ist vorgegeben: In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 21. November, will der BUNA entscheiden.

Da die Stadt im Dezember einen Nachtragshaushalt einbringen muss, war in den vergangenen Sitzungen mehrfach der hohe Kostenaufwand von rund 750 000 Euro für das neue Vereinshaus kritisiert worden. Nun legte die Verwaltung eine abgespeckte Variante vor, die nur mit rund 591 000 Euro zu Buche schlägt.

Das Sportlerheim wird nicht im Passivhaus-Standard errichtet, da durch das häufige Öffnen der Umkleiden zu viel Heizenergie nach außen verloren geht. Im Erdgeschoss wird massiv gebaut, das Obergeschoss wird in Holztafelbauweise mit einem Pultdach gefertigt.

Um Kosten einzusparen, werden die öffentlich zugänglichen Clubräume jetzt im Erdgeschoss untergebracht. Im Gegenzug sehen die neuen Pläne die Duschen und Umkleiden der Fußballer im Obergeschoss vor. „Die Umkleiden müssen nicht barrierefrei sein, so dass eine Treppe ausreichend ist“, erklärte Architekt Jakob Post im Ausschuss. Durch diese Umplanung können die bisher notwendigen Rampen entfallen. Auch eine zweite Behindertentoilette kann eingespart werden. „Wenn man sparen muss, müssen wir schauen, auf welche Funktionen man verzichten kann“, sagte der Technische Beigeordnete Manfred Meuter.

Wird der Bauantrag noch im Dezember eingereicht, könnte der erste Spatenstich im kommenden Jahr erfolgen. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von fünf Monaten.

Im Haushalt sind 49 880 Euro für 2012 und 332 500 Euro für 2013 eingestellt. Über die zusätzlichen Haushaltsmittel soll im Rahmen der Haushaltsberatungen 2013 gesprochen werden.

Die Bausumme beläuft sich nach dem derzeitigen Planungsstand auf 548 750 Euro, hinzu kommen Bodenverbesserungsmaßnahmen und das Ausheben der Baugrube (31 800 Euro), Planungskosten (50 000 Euro) und Erschließungskosten (12 000 Euro).

Da die Sportfreunde Vorst Maler-, Fliesen- und Schreinerarbeiten sowie den Bau einer Behindertentoilette in Eigenregie übernehmen, fallen 51 750 Euro in der städtischen Finanzierung weg, so dass sich die Gesamtkosten auf etwa 591 000 Euro belaufen. Zudem will der 400 Mitglieder starke Verein die Kosten für die Inneneinrichtung in Höhe von rund 40 000 Euro selbst stemmen.

Der stellvertretende Geschäftsführer der Sportfreunde, Michael Börgers, verfolgte die Ausschusssitzung vom Zuschauerbereich aus. Er zeigte sich zufrieden: „Wir wollen einen Funktionsbau und tun alles dafür, die Preise runter zu bekommen. Aber mehr können wir auch nicht.“ Die Vorster Sportler hoffen nun darauf, dass es im kommenden Jahr mit dem Bau losgeht. Denn lang hält das alte Sportlerheim aus den 60er Jahren am Waldrand nicht mehr. Gerade ist auch noch die Heizung kaputtgegangen.

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