LED-Park: Einleuchtende Argumente

Die Driescher sollen im März in einem Fragebogen RWE ihre Eindrücke schildern.

Kaarst. Ein Spaß war es nicht, am Mittwochabend bei strömendem Regen die Straßen von Driesch abzugehen. Doch die Teilnehmer der Führung nahmen die widrigen Bedingungen ohne zu murren in Kauf. Denn was die rund 30 Beleuchtungs-Fachleute mehrerer Kommunen aus dem Kreisgebiet zu sehen bekamen, war für sie spannend wie ein Krimi.

78 ganz unterschiedliche Straßenlaternen, bestückt mit LED-Leuchten diverser Hersteller, bilden den ersten LED-Park in Nordrhein-Westfalen. Eine hohe Effizienz bei wenig Streuverlust, geringer CO2-Ausstoß und eine lange Lebensdauer — das sind durchaus einleuchtende Argumente, die Städte wahrscheinlich langfristig dazu bewegen werden, ihre Straßenbeleuchtung auf die LED-Technik umzustellen.

Dennoch würde Thomas Stöcker vom Projektbetreiber RWE Kommunen davon abraten, von heute auf morgen komplett auf LED umzurüsten. „Die Technik ist teuer, Ersatzteile sind nur schwer zu bekommen, Bauteile nicht standarisiert und es fehlt die Langzeiterfahrung“, zählt der Experte Nachteile auf. Um Licht in das Dunkel der sich rasant entwickelnden Technik zu bringen, sei der Lichtpark in Driesch als Praxistest geradezu ideal, so Stöcker.

Und dabei können sich auch die Bewohner selbst mit einbringen. Denn nicht nur die Teilnehmer der Experten-Begehung am Mittwochabend erhielten einen Fragebogen, in dem sie ihre Eindrücke schildern konnten, auch die Driescher werden ab März in ihren Briefkästen entsprechende Vordrucke finden, in denen sie dazu aufgerufen werden, die Modelle zu beurteilen.

Resonanz habe es seit August, als der LED-Park in Betrieb genommen wurde, gegeben, unterstreicht Stöcker. Ob bei einer gut besuchten VHS-Führung oder beim Bürgerfrühschoppen, „der LED-Park ist Thema in Driesch. Die Bewohner sind auch ein Stück weit stolz darauf, dass über ihr Dorf deutschlandweit berichtet wird“, erklärt Stöcker.

Dabei hat sich herauskristallisiert, dass die LED-Leuchten auf den Straßen Am Wasserwerk und Auf der Wiese besonders gut ankommen. „Wenn wir vor Ort sind, kommt immer auch mal einer aus seinem Haus raus, um uns seine Eindrücke zu schildern“, so der RWE-Mitarbeiter vom Regionalzentrum Neuss, der nach eigener Aussage noch viele weitere Führungen in seinem Terminkalender stehen hat.

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