Kunstcafé Einblick sucht Paten

Der Einrichtung zur Integration behinderter Menschen fehlt Geld. Nun sollen Spender einspringen.

Kaarst. Das Kunstcafé Einblick befindet sich erneut in finanzieller Not. Das Arbeits- und Integrationsprojekt für behinderte Menschen benötigt nach Angaben der Leiter rund 150 000 Euro pro Jahr für den Betrieb.

Die Kosten sollen unter anderem mit den Einnahmen des Cafébetriebs gedeckt werden, in dem aktuell fünf behinderte und fünf nicht behinderte Angestellte sowie zwei behinderte Mitarbeiter im Berufsbildungsbereich beschäftigt sind. Doch das Café wirft nicht genug Gewinn ab.

Größere Sponsoren, wie zum Beispiel die Sparkassen-Stiftung, unterstützen das Projekt, der Landschaftsverband Rheinland (LVR) investiert Fördermittel. Dennoch reichen diese Einnahmen nicht aus. „Deshalb suchen wir nun verstärkt Paten, die uns regelmäßig etwas spenden“, sagt Marion Becker, Leiterin der Gastronomie und stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins.

Die Möglichkeit, eine Patenschaft für das Projekt zu übernehmen, gab es auch bisher schon. Allerdings wurde diese bislang nicht intensiv beworben. Nur 25 Paten, die jeden Monat Beträge zwischen zehn und 40 Euro spenden, waren registriert, als vor acht Wochen ein Förderkreis gegründet wurde.

„Wir wollen nun dafür sorgen, dass mehr Menschen darauf aufmerksam werden, wie sie dem Café Einblick helfen können“, erklärt Organisator Bernd Danstedt. Deshalb wurden neue Plakate und Broschüren gedruckt, die gezielt auf die Patenschaften hinweisen. Außerdem änderte der Verein das Formular, das bislang für Spenden genutzt wurde.

„Das waren zwei A4-Seiten, so etwas schreckt die Leute ab“, meint Danstedt. Die Verantwortlichen entwarfen als Ersatz eine einfache Postkarte, die Paten ausfüllen müssen. Wer möchte, kann jederzeit wieder als Spender zurücktreten. Danstedt: „Es soll niemand in einen Knebelvertrag gezwungen werden.“

Auch die Höhe der Zuwendungen bleibt jedem selbst überlassen. „Es gibt Studenten, die mit fünf Euro dabei sind und Rentner, die 40 Euro geben — jeder so, wie er kann“, sagt Danstedt. Insgesamt existieren nun 118 Patenschaften, was monatlich rund 1700 Euro entspreche. Danstedt betont, dass der Verein damit auf einem guten Weg sei. „Wir müssen weitermachen, damit wir zumindest die 3000 Euro an monatlichen Kosten decken können.“

Eine Erhöhung der Preise im Café komme nicht infrage. „Das ist mittlerweile ein richtiger Bürgertreff geworden“, erklärt Danstedt. Diese ungezwungene Atmosphäre mit günstigen Preisen soll daher unbedingt erhalten werden. Der Verein möchte das Café in Zukunft allerdings attraktiver gestalten.

Dazu gehört laut Danstedt eine Verbesserung des Außenbereichs, damit im Sommer auch ein Terrassenbetrieb umgesetzt werden kann. Danstedt: „Außerdem wollen wir dafür sorgen, dass abends mehr Besucher zu unseren Veranstaltungen kommen, da gibt es noch Luft nach oben.“

Die Stadt Kaarst, die das Café nicht mit Geld fördert, begrüßt das Paten-Projekt. „Ich hoffe sehr, dass dieser gute Weg Erfolg bringt“, sagt Stadtkämmerer Heinz Dieter Vogt. Die Stadt unterstütze die „bedeutende Einrichtung“ auch weiterhin bei der Suche nach Großspendern.

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