In Kaarst grassiert Kaninchen-Seuche

Betroffen sind die Tiere im Stadtpark.

Kaarst. Über den Mängelmelder der Stadt beschweren sich Kaarster seit Wochen über eine akute Kaninchenplage im Stadtpark. Diese, heißt es, nehme langsam überhand. Ab und an lägen sogar tote Kaninchen auf den Terrassen der angrenzenden Häuser. Die Anwohner befürchten Ansteckungsgefahr.

„Laut unseres Ordnungsbereichs ist eine Bejagung dieser Wildtiere nicht vorgesehen“, sagt Stadtsprecherin Sigrid Hecker. Vielmehr werde die kritisierte Überpopulation durch die Natur selbst reduziert — unter den Kaninchen grassiert nämlich die Krankheit Myxomatose, die für Menschen aber ungefährlich ist. Allerdings können Menschen das Virus weitertragen und so auch Hauskaninchen infizieren.

„Myxomatose ist eine für Kaninchen tödliche Viruserkrankung, die in den 1960er und 70er Jahren in Australien zur Bekämpfung von Kaninchenplagen in Umlauf gebracht wurde und dann nach Europa übergeschwappt ist“, erklärt Jäger Matthias Johnen vom Hegering Kaarst. „Die Verbreitung wird derzeit durch das feucht-warme Wetter begünstigt.“

Auch die Wildkaninchen im Meerbuscher Stadtgebiet sind erheblich von der tödlichen Erkrankung betroffen (die WZ berichtete gestern). Die Jäger des Hegering Meerbusch werden daher in den kommenden Tagen die erkrankten Tiere erschießen.

Das kann sinnvoll sein, um die Ausbreitung zu verhindern. Manchmal ist es aber auch „sinnvoll, nicht einzugreifen, damit sich eine Immunität gegen das Virus bilden kann. Die Kaarster Stadtmitte ist ohnehin kein Jagdgebiet“, sagt Johnen.

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