Ikea: Homepark ist offenbar vom Tisch

Planungen „Kaarster Kreuz“ gehen in die entscheidende Phase.

Kaarst. Nach der Freigabe der Rahmenplanung für die Öffentlichkeit und der durchgeführten Informationsveranstaltung für Bürger im Juli gehen die Planungen für das neue Gewerbegebiet am Kaarster Kreuz in die entscheidende Phase. Am 16. November will die Verwaltung eine Beschlussvorlage in einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Planungsausschuss präsentieren. Bis dahin sollten mögliche Stolpersteine aus dem Weg geräumt sein.

Und davon gibt es noch so einige, wie Bürgermeister Franz-Josef Moormann in der letzten Sitzung des Hauptausschusses einräumen muss. Stoße das vom Planungsbüro Drees & Sommer erstellte Strukturkonzept zumindest im Prinzip überall auf Akzeptanz, stelle die vorgesehene Verkehrserschließung nach wie vor das schwierigste Problemfeld dar, sagt der Bürgermeister.

In der vom Rat abgesegneten Variante sieben des Verkehrsgutachtens der Planer Runge und Küchler sehen viele betroffene Anwohner wegen der Einbahnstraßenregelung an der Kreuzung Siemensstraße/Hüngert die Gefahr des Schleichverkehrs durch die Wohnquartiere. Das wurde bei der Bürgerversammlung deutlich.

Bis der Bauleitplan endgültig verabschiedet werden könne, fehle zudem noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, betont Moormann.

Das Hauptaugenmerk der Kritiker liegt stets auf der Entwicklung von Ikea. Der Sorge der Grünen, dass sich der Möbelriese nach dem Umzug künftig als so genannter Homepark mit weiteren angeschlossenen Fachmärkten ausdehnen werde, begegnet der Bürgermeister jedoch mit Gelassenheit: „Das wird meines Wissens nicht passieren.“ Auch die Verlagerung der Möbelmeile hält er für wenig wahrscheinlich.

Dass man als Stadt im Sinne der Bestandspflege Ikea aber auch ein Stück weit entgegenkommen müsse, daran lässt das Stadtoberhaupt keinen Zweifel. Hektik sei nun zwar fehl am Platze, „doch wir brauchen dieses Gewerbegebiet, unsere Kapazitäten an Freiflächen sind erschöpft. Daher müssen irgendwann auch einmal Beschlüsse gefasst und Fakten geschaffen werden“, betont Moormann.

Vor der kommenden Sitzung am 16. November — einen Tag später kann der Rat dann alles in trockene Tücher bringen — bieten die Gutachter vom Büro Runge und Küchler den Parteien noch einmal ein Gespräch über die Verkehrsfragen an. Am 10. November tagt zudem der Grundstücksausschuss. Die Bebauungspläne, so das Ziel der Verwaltung, sollen dann bis Mai 2012 fertig sein.

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