Demografiebericht: Einwohnerzahl nimmt ab

In zehn Jahren werden fast 2000 Menschen weniger in Grevenbroich leben als heute.

Grevenbroich. In zehn Jahren werden fast 2000 Menschen weniger in der Stadt leben als heute, und es werden deutlich mehr Ältere darunter sein. Zu diesem Ergebnis kommt ein Demografiebericht, der am Donnerstagabend im Rat vorgestellt wurde.

Die Entwicklung ist typisch, so Manfred Golschinsky, Leiter des Amts für Statistik und Wahlen der Stadt Düsseldorf, dessen Behörde die Auswertung vorgenommen hatte.

Für Grevenbroich war in diesem Jahr bereits eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Sie ordnet die Stadt in die Gruppe der „stabilen Kommunen“ im weiteren Umland größerer Zentren ein. Eine komfortable Situation, zumindest im Vergleich zu anderen Kommunen ähnlicher Größe: Die Bevölkerung ist verhältnismäßig jung, die lokale Kaufkraft hoch.

Dass der demografische Trend zu einer immer älteren Bevölkerung und zum Einwohnerschwund dennoch nicht an Grevenbroich vorbeigeht, zeigt der nun vorgelegte Bericht.

Nachdem die Einwohnerzahl seit 1985 kontinuierlich angestiegen war und 2004 mit 65 600 Personen einen Höchststand erreichte, nimmt sie seither stetig ab. Derzeit wohnen noch etwa 64 000 Menschen in Grevenbroich, für das Jahr 2022 prognostizieren die Statistiker einen weiteren Rückgang auf etwa 62 300 Einwohner.

Gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre sind 2022 über 50 Jahre alt, womit die Anzahl der älteren Erwerbstätigen gegenüber heute um mehr als zehn Prozent zunehmen wird. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen 80 Jahre und älter werden. Für Grevenbroich rechnen die Statistiker mit einem Anstieg um mehr als 34 Prozent in dieser Altersgruppe. Dies bedeutet: Gut 1000 Hochbetagte werden 2022 in der Stadt leben.

Auch für die einzelnen Ortsteile sagen die Statistiker teils erhebliche Veränderungen voraus. Bevölkerungszuwächse sind nur für Neu-Elfgen, Frimmersdorf, Gustorf, Wevelinghoven sowie die östlichen Ortsteile Neukirchen, Gubisrath und Neukircher Heide zu erwarten. Alle anderen Gebiete müssen mit einem Einwohnerschwund rechnen. Stadtmitte und Südstadt kommen noch glimpflich davon, alle anderen Ortsteile werden den Trend deutlicher zu spüren bekommen. So werden dem Demografiebericht zufolge in zehn Jahren in Barrenstein 17 Prozent und in Laach 15 Prozent weniger Menschen leben als heute. Für Langwaden geht man von gut 11 Prozent Einwohnerschwund aus, für das Gebiet Kapellen/Gilverath, Neubrück, Gruissem, Vierwinden, Tüschenbroich von über 8 Prozent.

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