Stabhochspringer Björn Otto „fliegt“ ins Finale

Stabhochspringer Björn Otto hat sich mit einem einzigen Sprung über 5,50 Meter qualifiziert.

London/Dormagen. Nur einen einzigen Sprung über die Höhe von 5,50 Meter musste der Dormagener Stabhochspringer Björn Otto am Mittwoch Vormittag vor 80 000 Zuschauern im Londoner Olympiastadion absolvieren. Dann war die lästige Arbeit bei der Qualifikation getan, die sich fast drei Stunden lang hinzog.

Drehende Winde machten es den 32 Springern schwer, ihre Anläufe genau genug hinzubekommen. Acht Springer, darunter Vorjahrs-Weltmeister Pavel Wojciechowski aus Polen, schafften nicht einmal ihre Anfangshöhe von 5,20 Metern. Die ursprünglich vorgesehene Qualifikationshöhe von 5,70 Meter musste erst gar nicht angegangen werden. Nach 5,65 Meter, die vom französischen Favoriten Renaud Lavillenie und dem Zweibrückener Raphael Holzdeppe übersprungen wurden, wurde die Qualifikation am Mittwoch vorzeitig beendet.

Otto war schon zu seinem nächsten Sprung über die Höhe von 5,70 Meter aufgerufen worden, den er aber dann aber nicht mehr absolvieren musste.

Hobby-Pilot Björn Otto war mit dem „Testflug“ auf der Olympia-Anlage zufrieden. Mit 34 Jahren will der EM-Zweite dieses Jahres in London etwas ganz Besonderes schaffen: Bei seinem ersten und wohl letzten Olympia-Start Edelmetall holen. „Im Finale werden die Karten neu gemischt. Mein Ziel: mit wenig Fehlversuchen hoch zu springen“, sagte Björn Otto und machte sich dann auf die Suche nach seiner Familie. „Die geistern hier irgendwo herum. Aber mein Vater kann sehr laut pfeifen“, meinte der Biologiestudent mit dem Berufswunsch Verkehrspilot.

Nach 16 Jahren liegt für die deutschen Stabhochspringer wieder eine Olympia-Medaille in der Luft. Alle drei DLV-Athleten, neben Otto auch der Wattenscheider Malte Mohr und Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken, erreichten souverän das Finale. 14 Springer werden am Freitag um 20 Uhr antreten.

In Straberg wird es im Gasthof „Alter Ulan“ ein Public Viewing ab 19 Uhr geben. Vor fünf Wochen hatte es bei der EM in Helsinki auf der Sportanlage „Am Höhenberg“ bereits ein Public Viewing gegeben, als Otto mit der Höhe von 5,92 Meter Vizemeister geworden war. B.F./dpa

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