Lierenfelds Vertrauensmänner

Der Bürgermeister bekommt mehr Unterstützung.

Dormagen. Am 25. Mai gewann er die Bürgermeisterwahl, am 1. Juli wurde er vereidigt. Er stürzte sich in die Arbeit, absolvierte Termine am Fließband. Fast im Alleingang. Das wird anders werden: Martin Cremer wechselt vom Ordnungsamt als Persönlicher Referent in die dritte Rathaus-Etage. Seit Monaten der wichtigste Berater ist Norbert Hütten. Der 65-Jährige kennt die Verwaltung aus dem Eff-Eff. Wer ist das Duo, das Lierenfeld so nahe kommt?

Im Oktober wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Er lernte Verwaltung von der Pike auf, war rund fünf Jahrzehnte dabei. „Seit 1963 habe ich zehn Amtsdirektoren, Stadtdirektoren und Bürgermeister erlebt“, sagt Hütten. Und Machtkämpfe im Rathaus, von denen er selbst betroffen war. Vor vier Jahren war er noch Leiter des Servicebereiches Zentrale Dienste und damit Personalchef. Von Lierenfelds Vorgänger Peter-Olaf Hoffmann wurde er dann entmachtet. Auf den neuen Rathauschef hält er große Stücke: „Ich wünsche mir für diesen bürgernahen Bürgermeister eine zweite Amtszeit. Denn es ist für ihn schwierig, in der kurzen Zeit alle Ideen umzusetzen.“ Fünfzehn Stunden in der Woche sieht sein Vertrag für ihn vor. Es leistet ein Stück weit Nachhilfeunterricht, um Lierenfeld (28) die Feinheiten einer Rathausverwaltung nahe zu bringen. Vom Bürgermeister ist er mit Sonderaufgaben betraut.

Hilfe bei strategischen Entscheidungen, „die im Verwaltungsvorstand vorbereitet werden und in die Politik getragen werden sollen“. Bei den Ideen zur interkommunalen Zusammenarbeit und der internen Selbstkritik geht es um Trennung von Aufgaben und um Reduzierung von Personal. Lierenfeld: „Es geht bei Hütten weniger um Alltagsthemen.“

Der 34-Jährige ist Mitglied in dem rathausinternen Arbeitskreis zur Entbürokratisierung von Anträgen, die Vereine stellen. Der gebürtige Dormagener hat zuletzt mehrere Jahre in der Personal- und Finanzverwaltung gearbeitet. Seine Bewerbung begründet er so: „Das ist eine der interessantesten Stellen in der Stadt, weil man das Große und Ganze vor Augen hat.“ Er zeigte sich positiv überrascht, dass diese Stelle ausgeschrieben wurde, was nicht zwingend notwendig gewesen ist. Eine Aufgabe sei es, den Bürgermeister darin zu unterstützen, die Stadt auf gute Beine zu stellen.

„Er soll mich bei den täglichen Arbeiten entlasten.“ Der Bürgermeister nennt ein Beispiel: „Wenn ich einen wichtigen Fachartikel finde, den ich in die Fachbereiche gebe, dann soll er das Thema im Blick behalten und überprüfen, ob es weiter bearbeitet wird.“ Eine Aufgabe wird sein, Protokolle anzufertigen, Gespräche vorzubereiten und die sozialen Netzwerke, die Lierenfeld bedient, professioneller auszubauen. Cremer soll als Multiplikator im Rathaus wirken. „Alles weitere wird sich entwickeln.“

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