Vermittlungsstopp Tierheime in NRW geben über Weihnachten keine Tiere ab

Ein neues Haustier unterm Weihnachtsbaum? Diese Entscheidung will gut überlegt sein, betonen Tierschutzvereine in NRW. Einige Tierheime sorgen daher vor.

iele Tierheime in Nordrhein-Westfalen vermitteln in der Weihnachtszeit keine Haustiere an neue Besitzer.

iele Tierheime in Nordrhein-Westfalen vermitteln in der Weihnachtszeit keine Haustiere an neue Besitzer.

Foto: dpa

Dortmund. Viele Tierheime in Nordrhein-Westfalen vermitteln in der Weihnachtszeit keine Haustiere an neue Besitzer. „Ein Tier ist kein Weihnachtsgeschenk, sondern ein neues Familienmitglied. Das muss gut überlegt sein“, sagte die Leiterin des Kölner Konrad-Adenauer-Tierheims, Petra Gerich. Bis zum 6. Januar werden daher keine Tiere mehr abgegeben.

Auch Tierheime in Dortmund, Aachen und Bochum haben einen Vermittlungsstopp eingerichtet. Wer im neuen Jahr etwa Hund oder Katze adoptieren wolle, könne aber trotzdem zum Aussuchen und zur Beratung vorbeischauen.

In anderen Städten wie Münster oder Bielefeld werden Haustiere zwar vermittelt, aber nicht jeder darf ein Tier in der Weihnachtszeit mitnehmen. „Viele Familien haben sich schon lange im Voraus für ein Tier entschieden und wollen die Ferien nutzen, um das neue Familienmitglied einzuleben“, sagte Doris Hoffe vom Tierschutzverein Münster. Es würden aber keine Tiere an Interessenten abgegeben, die kurzfristig vorbeikommen oder ein Tier verschenken wollen.

Auch der Landestierschutzverband NRW riet davon ab, sich Tiere über die Weihnachtszeit anzuschaffen. Die trubeligen Festtage mit vielen Besuchern seien kein guter Zeitpunkt für den Einzug eines tierischen Mitbewohners. „Fachbücher, Hundeleinen oder Käfige machen sich auch gut unterm Weihnachtsbaum. Das Tier kann dann später abgeholt werden“, erklärte Verbandsvize Ralf Unna.

So soll verhindert werden, dass ein verschenktes Tier nach einiger Zeit wieder im Heim landet. „Am Anfang freut sich jeder über das neue Haustier. Aber wenn der nächste Urlaub ansteht oder die Kosten für Futter und Tierarzt steigen, kann sich das schnell ändern“, sagte Leiterin Gerich. Die langjährige Aufklärung zeige bereits Wirkung: Immer weniger Tiere würden im Frühjahr wieder abgegeben. dpa

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