Recklinghausen Stadt Recklinghausen: Künstlerin täuschte Holocaust-Biografie vor

Sie stellte sich als Opfer dar, war es aber nicht: Die in Recklinghausen geborene Künstlerin Rosemarie Koczÿ und ihre Lebenslüge - zehn Jahre nach ihrem Tod.

Hans-Jürgen Schwalm, Direktor der Kunsthalle Recklinghausen, vor einem Bild der Künstlerin Rosemarie Koczÿ.

Hans-Jürgen Schwalm, Direktor der Kunsthalle Recklinghausen, vor einem Bild der Künstlerin Rosemarie Koczÿ.

Foto: Caroline Seidel

Recklinghausen. Die Künstlerin Rosemarie Koczÿ hat nach Recherchen der Stadt Recklinghausen jahrelang eine Biografie vorgetäuscht, die sie als Opfer des Holocausts darstellte. Wie das Stadtarchiv am Mittwoch erklärte, habe die 1939 in Recklinghausen geborene und 2007 in den USA gestorbene Künstlerin vorsätzlich falsch angegeben, Jüdin und in einem Konzentrationslager gewesen zu sein. Zuvor hatten Deutschlandfunk Kultur und WDR berichtet.

Koczÿs Lebenslüge sei anlässlich einer Ausstellung von mehr als 100 Arbeiten aufgefallen, die sie der Stadt vermacht hatte. Ihr Name sei nicht im Opferbuch der Stadt verzeichnet, sagte der Leiter des Stadtarchivs, Matthias Kordes. Die Nachforschungen in Standesamts- und Melderegistern hätten belegt, dass Koczÿ keine Jüdin war, sondern ebenso wie ihre Eltern und Großeltern römisch-katholisch.

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