Steinkohlebergbau: NRW und Saarland fordern Zusammenhalt

Düsseldorf (dpa/lnw) - Zum Ende des Steinkohlebergbaus haben Nordrhein-Westfalen und das Saarland nationalitätenübergreifenden Zusammenhalt nach dem Vorbild der Bergmannstradition gefordert. Bei einem Festakt im Düsseldorfer Landtag wandten sich die Ministerpräsidenten Armin Laschet und Tobias Hans (beide CDU) am Mittwoch entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland.

Sie dankten den Hunderttausenden deutschen und ausländischen Kumpel, die mit der Kohleförderung zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik beigetragen hätten.

Die letzten beiden deutschen Zechen in Bottrop und Ibbenbüren schließen Ende des Jahres. Im Saarland ist der Bergbau schon seit 2012 Geschichte.

Der Zusammenhalt der Kumpel habe ganze Regionen geprägt, sagte Laschet. Unter Tage sei es nicht darauf angekommen, welche Religion man hatte. „Keiner hat gefragt: „Gehört der Islam zu Deutschland?“, sondern: Kann ich mich auf dich verlassen?“. Der Steinkohlebergbau habe entscheidende Impulse für die Demokratie gegeben und zur europäischen Integration beigetragen. „Dieses europäische Erfolgs- und Friedensprojekt dürfen wir uns in diesen Tagen nicht kaputt machen lassen.“

Saar-Ministerpräsident Hans appellierte an die in Berlin tagende Kohlekommission, kein zu schnelles Aus für Steinkohlekraftwerke zu beschließen. Kohlekraftwerke hätten in Zeiten des Energiewandels eine wichtige Brückenfunktion. „Deswegen darf es hier nicht zu abrupten Veränderungen kommen, denn weiterhin brauchen wir die Kohle.“ Die in Berlin tagende Kommission soll bis Ende des Jahres einen Pfad für den Ausstieg aus der Kohleverstromung festlegen.

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