Hundehasser legt in Solingen Giftköder aus

Neuer Fall in der Ohligser Heide: Labradorhündin konnte mit ärztlicher Hilfe gerettet werden.

Hundehasser legt in Solingen Giftköder aus
Foto: Carsten Becker

Solingen. Nachdem bereits vor zwei Monaten Hundebesitzer im Lochbachtal zwischen Wald und Merscheid mit Reißnägeln und Rasierklingen gespickte Wurstköder fanden, warnen jetzt erneut Hundehalter vor vergifteten und mit Nägeln versetzten Mettklumpen, die in der Ohligser Heide ausgelegt worden sind. Aktueller Fall: Am vergangenen Ostersamstag nahm eine anderthalbjährige Labradorhündin im nördlichen Heidegebiet einen solchen Köder auf und konnte nur durch schnelle ärztliche Hilfe gerettet werden.

Der Ohligser Carsten Becker war am frühen Samstagabend zusammen mit einer Freundin und deren temperamentvoller, anderthalbjähriger Hündin in der Ohligser Heide unterwegs. „Der an einer langen Leine geführte Hund nahm am Wegesrand in der Nähe einer abgesägten Baumscheibe etwas Fressbares auf und schluckte dies sofort“, schildert Carsten Becker.

Bereits kurz darauf habe das Tier Symptome gezeigt, die auf eine Vergiftung hätten schließen lassen. „Wir sind umgehend erst einmal nach Hause gefahren, haben dort die Hündin intensiv beobachtet“, sagt Becker. Als sich dann die offensichtlichen Vergiftungssymptome rasant verstärkt hätten und das Tier auch noch plötzlich seine wie gelähmt scheinenden Hinterbeine hinter sich hergezogen habe, sei man mit dem Labrador sofort in die Neandertal-Tierklinik nach Haan gefahren. Dort habe bereits die erste Untersuchung ergeben, dass sich im Magen der Hündin mehrere Fremdkörper aus Metall befanden. Becker: „Acht etwa drei Zentimeter lange und rostige Nägel.“

Da man in der Klinik eine Operation zunächst vermeiden wollte, habe man das Tier mehrfach zum Erbrechen gebracht. Schließlich habe die Hündin außer Resten von Schweine- oder Zwiebelmett nicht nur die acht Nägel erbrochen, sondern auch einen grünen Gummiring. Carsten Becker: „Die Tierärzte gingen zudem davon aus, dass der von unserer Hündin aufgenommene Köder auch ein Gift enthielt.“ Gesichert sei dies aber nicht, erklärt Becker. Die Junghündin habe sich unter der medizinischen Betreuung in der Tierklinik rasch erholt. „Wir konnten sie bereits einen Tag später wieder nach Hause holen. Ihr geht es wieder gut.“

In sozialen Medien werden Hundebesitzer unterdessen eindringlich angemahnt, im Bereich des Naherholungsgebietes Ohligser Heide besonders wachsam zu sein. Polizeisprecherin Hanna Meckmann: „Uns liegt bisher noch keine Anzeige vor.“ Wichtig sei es aber, bei weiteren Köderfunden unbedingt die Polizei einzuschalten. „Auch wenn in den vergangenen Tagen verdächtige Beobachtungen gemacht wurden oder noch werden, sollte man uns informieren“, sagt die Oberkommissarin. Nur so könne man eine Spur eines möglichen Tatverdächtigen auch verfolgen.

Ein Hundehasser hatte erst im Februar im Gebiet des Lochbachtals mit Rasierklingen, Nägeln und Reißzwecken versehene Frikadellen- und Fleischwurstköder ausgelegt. Weitere Köder waren mit Rattengift versetzt. Dies hatten Laboruntersuchungen ergeben.

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