Überblick "Car-Freitag" in NRW: Das sind die Tuner-Hotspots in der Region

Am Karfreitag feiern Tuner den Start in die Saison. Laute Auspuffanlagen und illegale Rennen haben dabei auch immer wieder zu Polizeieinsätzen geführt. Ein Überblick über einige Treffpunkte in Düsseldorf, Krefeld, Wuppertal und der Umgebung.

 Im letzten Jahr war auch in Krefeld viel los am "Car-Freitag" - dieses Jahr könnte das anders aussehen.

Im letzten Jahr war auch in Krefeld viel los am "Car-Freitag" - dieses Jahr könnte das anders aussehen.

Foto: samla.de

Düsseldorf/Krefeld/Wuppertal. Illegale und viel zu laute Auspuffanlagen, verbotene Rennen mitten in der Stadt, teils hundert Stundenkilometer schneller als erlaubt - ein Teil der Tuningszene sorgt immer wieder für Negativschlagzeilen. Karfreitag feiern Tuner wieder den sogenannten "Car-Freitag" - den Start in die Saison.

Die Polizei soll NRW-weit nicht nur auf Geschwindigkeitsüberschreitungen und Ordnungswidrigkeiten achten: Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach (CDU) drohte im Vorfeld Fahrern, die sich Karfreitag zum Rasen verabreden, ihre Autos einzukassieren. "Wir bestrafen nicht nur die selbst ernannten Rennfahrer, sondern beschlagnahmen auch deren Autos als Tatmittel", sagte Biesenbach der "WAZ".

In Krefeld treffen sich Auto-Fans regelmäßig an der Kleinewefersstraße. Am Karfreitag im letzten Jahr kontrollierte die Polizei dabei insgesamt 139 Fahrzeuge. Ein Aufwand der offensichtlich Wirkung zeigt. Eine Tuner-Gruppe hat ihr "Carfreitag"-Treffen offiziell abgesagt, erklärt eine Polizeisprecherin. Auf der Facebook-Seite der Gruppe heißt es dazu, dass in Krefeld zu viel Polizei im Einsatz und das Datum zu negativ besetzt sei. Die Polizei halte trotzdem Einsatzkräfte vor, falls es doch zu Treffen kommt.

In Düsseldorf sei die Szene nicht so stark vertreten wie beispielsweise im Ruhrgebiet. Es gebe in dem Sinne auch keinen bestimmten Platz, an dem sich die Tuner am "Carfreitag" treffen, erklärte ein Polizeisprecher. Trotzdem werde kontrolliert. Gerade auf Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und ob etwaige Umbauten im Rahmen des Erlaubtem liegen.

Die Autotuner-Szene trifft sich zum "Carfreitag" 2017
42 Bilder

Die Autotuner-Szene trifft sich zum "Carfreitag" 2017

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Auf der Kö hatte die Polizei in der Vergangenheit immer wieder Fahrzeuge gestoppt, die durch aufheulende Motoren und quietschende Reifen auf sich aufmerksam machten. Oft seien das angereiste Tuner, die zeigen wollen, was sie in ihre Boliden investiert haben, sagte ein Sprecher der Polizei in Düsseldorf.

Die Polizei in Wuppertal hat Kenntnis von einem Treffen, das schnell vorbei sein dürfte. Eine Gruppe habe sich verabredet, um von der Uellendahler Straße aus in Richtung Bochum zu fahren, erklärte eine Polizeisprecherin. Ob es eine große Resonanz gibt, bleibe abzuwarten.

Das Ruhrgebiet ist eine Hochburg der Szene in NRW. Am letzten Car-Freitag wurden etwa in Duisburg 1299 Autos kontrolliert - davon waren 166 zu schnell. Ein Fahrer war mit fast 60 Stundenkilometern zu viel auf dem Tacho unterwegs. Der Bezirk Hamborn gilt als ein Schwerpunkt.

In Oberhausen gilt etwa das ehemalige Gelände eines Stahlwerkes am Brammenring als Treffpunkt. Die Stadt reagierte und erlässt für Karfreitag ein Fahrverbot für Teile des Geländes, berichtete die WAZ. Demnach sei auch das Sterkrader Tor ein beliebter Treffpunkt.

Die Polizei in Oberhausen blickt entspannt auf den Car-Freitag. „Wir sind vorbereitet und haben Kooperationsgespräche mit der Stadt und den Betreibern der Örtlichkeiten, wo sich die Tuner treffen, geführt“, sagte ein Polizeisprecher. Es sei eine höhere Präsenz von Beamten und Ordnungsamt eingeplant. Allerdings sagte er auch: „Wir wollen diese Szene nicht verteufeln! Es geht um diejenigen, die sich daneben benehmen.“

In Dortmund ist der Bereich Phoenix West im Stadtbezirk Hoerde ein Treffpunkt. Im letzten Jahr kontrollierte die Polizei rund 155 Fahrzeuge.

„Wir haben nichts gegen Tuner, die sich vorschriftsmäßig verhalten und die ihr Auto einfach lieben“, sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Allerdings sei es in den vergangen Jahren häufig zu Lärmbelästigungen gekommen, Autos wurden aus dem Verkehr gezogen, weil Teile illegal eingebaut wurden. Im schlimmsten Fall sind gefährliche Raser auf den Straßen unterwegs. „Dem schieben wir konsequent einen Riegel vor“, sagte der Dortmunder Polizeisprecher.

In Bochum gilt etwa der Wattenscheider Dückerweg als ein beliebter Treffpunkt der Szene. Im letzten Jahr wurden in Bochum 180 Geschwindigkeitsverstöße gemessen, einige Tuner durften nicht weiterfahren. (Mit Material der dpa)

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