Verkehr Brückenriss: A40 wohl für zehn Tage gesperrt

Die A40-Rheinbrücke Neuenkamp ist seit Mittwochnachmittag wegen eines Schadens gesperrt - und bleibt es wohl noch einige Tage. Viele Umleitungen sind verstopft. Pendler brauchen Geduld.

 Die Rheinbrücke muss in beide Richtungen vollständig gesperrt werden. Grund ist ein Riss in der Seilverankerung. Archivbild.

Die Rheinbrücke muss in beide Richtungen vollständig gesperrt werden. Grund ist ein Riss in der Seilverankerung. Archivbild.

Foto: Maja Hitij

Duisburg. Es war ein kleiner Schock am Mittwochnachmittag: Wegen eines Risses in der Aufhängung der Stahlkonstruktion musste der Straßenbaubetrieb Straßen.NRW die A40-Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg sofort sperren. Ab etwa 17 Uhr ging in beide Richtungen nichts mehr. Folge: Im Berufsverkehr am Mittwochabend gab es erhebliche Behinderungen, bis in den Abend hinein. Auch am Donnerstagmorgen mussten Pendler Geduld mitbringen: 6 Kilometer Stau vor der Sperrung in Fahrtrichtung Essen meldete der WDR zur Stoßzeit für die A40, 3 Kilometer in die Gegenrichtung. Und: "Auf den örtlichen Umleitungen warten Sie bis zu einer Stunde." Zum Abschluss dann noch in Großbuchstaben der Hinweis: "UND AUCH DIE UMLEITUNG ÜBER DIE A42 ist sehr voll" - in der Online-Version immerhin versehen mit einem Smiley :). Das gilt sogar noch um kurz nach 11: Von insgesamt 21 Kilometern Stau in NRW sind 8 für die A42 gemeldet - zwischen Moers-Nord und Duisburg-Beeck beträgt der Zeitverlust noch mehr als 20 Minuten.

Auf den Straßen rund um die Sperrung gehe es in der Tat teils übel zu, bestätigt Bernd Löchter, Sprecher von Straßen.NRW, am Donnerstagmorgen gegenüber der WZ. Vor allem in Duisburg-Rheinhausen. Aber: "Wir hatten keine Wahl." Der gefundene Riss befinde sich dort, wo ein stählernes Hängeseil in der Fahrbahn verankert sei. Zwar habe keine akute Gefahr bestanden, aber: Hätte man den Spalt ignoriert, wäre er durch die permanente Belastung größer geworden. Und zum Schluss hätte man dann einen richtig großen Schaden gehabt.

Wie lange die Sperrung noch dauern wird, sei nicht abzusehen, so Löchter. Am gefundenen Riss werde schon gearbeitet. Parallel nehmen Experten die komplette Brücke in Augenschein, um weitere Schäden auszuschließen. Mehrere Tage werde es aber wohl noch dauern. Die WAZ [Bezahlinhalt] berichtete am Donnerstagabend unter Berufung auf einen Ingenieur, dass die Sperrung wohl noch zehn Tage dauern werde.

Rund 100.000 Autos passieren die Brücke täglich, in den Ferien etwa 80.000. Die müssen nun ausweichen: Die letzten Abfahrten für Autofahrer sind die Anschlussstellen Rheinhausen und Duisburg-Häfen. Offizielle Empfehlungen: In Richtung Essen sollen Reisende über die A57, A42 und A59 oder A3 ausweichen. In Richtung Venlo werden die A59 und A3 empfohlen sowie die Weiterfahrt über die A42 und A57. Der Verkehr aus Richtung Süden soll die A44 und die A52 nutzen als Verbindung von der A57 auf die A3.

Nach Einschätzung der IHK kann die kurzfristige Sperrung weitreichende Folgen haben. „Die Vollsperrung betrifft, neben vielen tausend Pendlern täglich, vor allem unseren Logistik-Standort: Das schränkt seine Erreichbarkeit erheblich ein, das spüren viele unserer Unternehmen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve, Stefan Dietzfelbinger. Lkw-Transporte würden verzögert, das koste Zeit und Geld.

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