Zukunft der Hauptschule ungewiss

Langfristig stehen weitere Schließungen an.

Mönchengladbach. Die Landes-CDU hat sich erstmals von der Hauptschule distanziert und als Lösung eine Verbundschule vorgeschlagen: Haupt- und Realschulen, die wegen sinkender Schülerzahlen ihren Bestand nicht sichern können, sollen einen Verbund eingehen.

„Die Hauptschule ist einfach nicht gefragt und ich befürchte, es wird langfristig noch mehr Schließungen geben“, sagt Monika Schuster, schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion in Gladbach. Schon heute besuchen nur 16 Prozent der Mönchengladbacher Schüler eine Hauptschule. Bereits beschlossene Sache ist die Auflösung der drei Hauptschulen Asternweg, Eicken und Wickrath. Die katholische Hauptschule Stadtmitte soll im Zuge der sechsten GesamtschulGründung ebenfalls schließen (WZ berichtete).

Marion Wittig, Schulleiterin der Hauptschule Frankfurter Straße, wünscht sich konkrete Beschlüsse: „Zur Zeit ist die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule nur ein theoretisches Konstrukt, das viel strukturellen Aufwand mit sich bringt“. „Für uns kommt eine Zusammenlegung mit der Realschule aus pädagogischer Sicht überhaupt nicht in Frage“, sagt Jack Onkelbach, Schulleiter der Hauptschule Kirschhecke. Seine Schule hat als erste in Gladbach den Wunsch geäußert, Gemeinschaftsschule zu werden, das Modell der rot-grünen Regierung für längeres gemeinsames Lernen. „Der Antrag liegt auf Eis, die örtliche Politik und Verwaltung sieht sich nicht in der Lage, darüber zu entscheiden“, sagt Onkelbach.

Den späten Vorstoß der CDU findet Raimund Obst, Schulleiter der Hauptschule Wickrath, die bis 2013 aufgelöst werden soll, bedauerlich. „Wir haben bereits vor zwei Jahren den Vorschlag gemacht, mit der Realschule zusammengelegt zu werden. Damals bekamen wir von allen Seiten ein Nein.“ „Dafür gab es damals noch keine Rechtslage“, entgegnet Schuldezernent Gert Fischer (CDU). „Wie sich die Situation in Gladbach weiterentwickelt, werden die Anmeldeergebnisse im März zeigen.“ pp

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