Züge des RRX rollen auch durch Gladbach

Der RE 4 wird wohl ab 2020 mit den Waggons bedient, die für den RRX gekauft wurden.

Es ist das Jahrhundert-Projekt auf den Schienen Nordrhein-Westfalens, und es fährt weitgehend an Mönchengladbach vorbei. Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll mit sieben Linien das Rheinland und das Ruhrgebiet im 15-Minuten-Takt miteinander verbinden. Aber keine dieser sieben Linien führt durch Mönchengladbach. Die Frage „Warum eigentlich nicht?“ bekommt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) nach eigenem Bekunden immer häufiger zu hören. Und er will diese Frage nun auch in den Gremien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) stellen. „Es ist sicher nicht so ganz glücklich, wenn die größte Stadt links des Rheins außen vor bleibt“, sagt Reiners und kündigte an, sich nach Bewegungen oder Ergänzungen im Netz zu erkundigen.

Mönchengladbach darf sich bisher als ein „Außenast“ des RRX begreifen. Durch die Stadt rollen die Züge des Regionalexpresses 4 von Aachen nach Dortmund, die vom VRR als ergänzende Linie mit verkehrlichem Bezug zum RRX eingestuft wird. Die Züge dieser Linie werden zwar nicht im 15-Minuten-Rhythmus fahren, aber die Fahrgäste werden trotzdem in den entsprechenden neuen Fahrzeugen Platz nehmen. Dafür werden auch die beiden Hauptbahnhöfe ausgebaut. Mit anderen Worten: Wer mit dem Regionalexpress nach Düsseldorf fährt, reist demnächst deutlich komfortabler als noch heute. Denn die neuen doppelstöckigen Fahrzeuge, die von Siemens in Krefeld gebaut werden, haben 800 Plätze (heute circa 580), breite, barrierefreie Eingänge, sie sind übersichtlich und gut ausgeleuchtet und haben am Endwagen einen Bereich, der speziell für Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen ausgerichtet ist. Außerdem werden die Fahrzeuge mit einem WLAN-Netz und technischen Vorrichtungen zum besseren Mobilfunkempfang ausgerüstet. An allen fest installierten Plätzen sind Steckdosen vorgesehen. Der VRR kauft die Züge und stellt sie dem jeweiligen Betreiber — im Fall des Regionalexpresses 4 eben der Bahn — zur Verfügung. Detlef Neuß vom Fahrgastverband Pro Bahn in Mönchengladbach: „Auch wenn wir den 15-Minuten-Takt des RRX vorerst nicht bekommen, ist das eine gute Investition in die Zukunft.“

Der VRR plant, die neuen Fahrzeuge ab Dezember 2018 zuerst in vier anderen Regionalexpress-Linien und erst im Dezember 2020 auch im RE 4 einzusetzen.

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