Zentral-Abi: Ärger, aber auch viele Einser

Die Noten stehen fest. Deshalb hörte sich WZ an Gymnasien und Gesamtschulen um. Gab es tatsächlich so viele Probleme, wie es aus dem ganzen Land zu hören ist?

Mönchengladbach. Es gab viele ärgerliche Stimmen rund ums Zentralabitur: Probleme mit Würfeln in der Mathe-Klausur, entscheidende Komma-Fehler in Erdkunde, falsche Begriffe in der Klausur zu Erziehungswissenschaften. Bei aller Kritik, die in den vergangenen Wochen aus dem ganzen Land zu hören war, in Mönchengladbach ist die Stimmung an Gymnasien und Gesamtschulen besser, als es nach diesen Nachrichten zu erwarten war.

Bei der Umfrage der WZ zum Zentralabitur meldete lediglich die Gesamtschule Espenstraße eine "deutlich höhere Zahl" von Abweichlern besonders in Mathematik, aber auch in Deutsch und Geschichte. Und an der Gesamtschule Volksgarten tut sich Oberstufenleiter Hans Ulrich Hopf noch schwer mit der Einschätzung der Ergebnisse. Einerseits sei die Quote bestandener Abi-Prüfungen schlechter als im Vorjahr und es gebe mehr Abweichungen von Vorklausur-Noten. "Andererseits sind genau so viele nach oben wie unten abgewichen. Es ist schwer zu deuten."

Absolut keine Probleme bei der Deutung hat Ingrid Habrich, Schulleiterin am Math.-Nat.-Gymnasium: "Wir haben herausragende Ergebnisse. Jede Menge Einsen mit Kommas. Ich bin schon dabei eine Lobrede für Schüler und Lehrer zu verfassen." Es habe absolut keine besonderen Vorfälle gegeben, man habe aber in der Mathematik-Klausur auch nicht die bekannt gewordene Oktaeder-Aufgabe gehabt.

Am Gymnasium an der Gartenstraße freut sich Schulleiter Peter Reichartz darüber, dass von 83 Schülern 41 eine 2 minus oder sogar eine bessere Note im Abi haben. "Das ist ein ganz erstaunliches Ergebnis."

Eher einen besseren Noten-Durchschnitt als in den vergangenen Jahren hat auch Wilhelm Oberdörster, Leiter der Marienschule, zu verzeichnen. "Die Aufgaben waren nicht immer stimmig und in Mathe waren einige unglücklich, aber auch hier sind die Ergebnisse nicht signifikant schlechter als 2007."

Mathematik war auch den Betroffenen im Gymnasium Odenkirchen ein Dorn im Auge. Zwar habe es kaum Abweichungen gegeben. In Mathe war es jedoch bei 15 von 45 Schülern der Fall. "Und die Aufgaben in Bio waren wirklich sehr umfangreich, das hat sich aber, zum Glück, nicht in den Noten widergespiegelt", bilanziert Bernhard Spaniol.

Am Gymnasium Geroweiher muss wohl etwa ein Drittel der rund 60 Schüler zur Nachprüfung. Dagegen sind nur drei Abweichungsprüfungen plus acht freiwillige Meldungen von Schülern, die ihre Note verbessern wollen, am Gymnasium Rheindahlen zu verzeichnen. "Alle haben es geschafft, keiner ist durchgefallen", freut sich Schulleiter Rainer Kühn.

Nur der Sorgfalt eines Lehrers sei es zu verdanken, dass die Prüflinge in Erziehungswissenschaften recht schnell erfuhren, dass sich das Gegenteil eines Wortes in die Fragen eingeschlichen hatte. Die Mail vom Schulministerium sei erst viel später eingetrudelt. Auch über die Fülle des Prüfungsmaterials in Biologie sei viel geklagt worden, so Kühn, was er verstehen könne.

Kaum Unterschiede bei den Ergebnissen oder Probleme mit dem Zentralabitur werden aus dem Hugo-Junkers-, Franz-Meyers- und Stiftisch-Humanistischen Gymnasium sowie der Gesamtschule Rheydt-Mülfort und der Gesamtschule Hardt.

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