Wunderkerzen für die Red Shoe Boys

In der Eickener Mehrzweckhalle ließ Hau Ruck ordentlich die Fetzen fliegen.

Mönchengladbach. Von Anfang an war am Samstag in der Eickener Mehrzweckhalle bei der Großen Hau Ruck-Sitzung gute Stimmung: Der Saal war mit 380 Gästen voll besetzt und das Publikum schunkelte zu Karnevalsklassikern, schon bevor das Programm los ging.

Nach dem Einmarsch des Elferrates mit den Fanfaren von Schöpp Op luden De Kläävbotze aus Köln das Publikum zum „Fiere, danze und singe“ ein. Ein „Kläävbotz“ ist laut Sänger Marcus Meeger in Köln „jemand, der in der Kneipe am Stuhl kleben bleibt und einfach Spaß hat. Derjenige, der heute zuletzt aus dem Saal geht, ist garantiert ein „Kläävbotz“.

Die Tänzerinnen der „Mühlheimer Ruhrgarde“ waren ein optischer Höhepunkt: 24 Mädchen und Frauen tanzten in exotischen goldenen, roten, blauen, pinken und türkisen Kostümen mit Ananas oder Federboa zu brasilianischen Rhythmen. In Windeseile zog sich die eine Tanzgruppe um, während die andere tanzte.

Das Prinzenpaar Prinz Rolf III. und Niersia Dagmar sangen ihr selbst geschriebenes Prinzenpaarlied. Prinz Rolf III. hat ein besonderes Verhältnis zur KG Hau Ruck: Er hat 15 Jahre lang im Fanfarencorps Mönchengladbach 1964 musiziert, der aus der KG Hau Ruck entstanden ist.

Eine weite Anreise hatte der Stimmungssänger Torsten Hamacher: Er ist vor kurzem der Liebe wegen in die Nähe von Leipzig gezogen. Eigentlich ist er aber ein „Viersener Jung“ und „Karnevalist mit Leib und Seele“, so der Sänger. Er brachte mit Cover-Songs wie „Sexy“ von Westernhagen oder „West Virgina“ die Halle grölen.

Bei der Travestie-Show der „Red Shoe Boys“ aus Berlin erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Die beiden Männer begeisterten in aufwendigen Kostümen als Trude Herr, Marianne Rosenberg und Tina Turner. Vor allem als „Andrea Berg“ im kurzen schwarzen Kleid und roter Perücke

„Du hast mich 1000 Mal belogen“ zum Besten gab, stand der ganze Saal und sang mit. Besonders war die Stimmung auch bei dem Schlusslied der Berliner: Hier hatten Thorsten Schwabe und Peter Kohn Frank Sinatras „My way“ in „So leb Dein Leben“ umgetextet. Im Publikum wurden Wunderkerzen angezündet und vor Rührung floss sogar die eine oder andere Träne.

Besonders ist an der Sitzung auch, dass sie schon zum vierten Mal kostenfrei war. Das begeisterte die Gäste: „Es ist toll das die KG Hau Ruck so ein Programm kostenfrei bringt. Dazu ist die Stimmung fantastisch“, resümiert Wolfgang Gnörich, seit einem Jahr Vereinsmitglied bei der KG Hau Ruck.

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