WLAN: FDP übt Kritik an Plänen für die Innenstädte

Die Fraktion ist der Ansicht, dass das vorgelegte Konzept einige Händler ausgrenzt.

Es war ein zentrales Thema in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses: Wie weit reicht eine Internet-Versorgung mit einer Bandbreite von rund 500 Mbit pro Sekunde in die Seitenarme der Hindenburgstraße? Denn das Netz für freies mobiles Internet, das ein privater Anbieter im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFMG) für 160 000 Euro in beiden Innenstädten aufbauen und betreiben soll, beschränkt die Reichweite. Die 41 Zugangspunkte — sogenannte Access Points —, die an Gebäuden in der Innenstadt angebracht werden, garantieren zwar freies WLAN in einer guten Qualität in Citybereichen. Aber: „Einzelhändler von Stephanstraße, Friedrichstraße und Wallstraße profitieren nicht davon. Sie werden wie Händler zweiter Klasse behandelt“, betont die FDP-Fraktionsvorsitzende Nicole Finger.

Im Hauptausschuss entwickelte sich eine Diskussion darüber, ob genug Bandbreite von der Hindenburgstraße in die Nebenstraßen „abstrahlt“. CDU und SPD wollen dem Konzept zustimmen, das die WFMG nach zweijähriger Vorbereitung mit dem privaten Anbieter entwickelt hat. Es sieht unter anderem vor, dass Bürger mit Smartphones, Tablets und Computern täglich bis zu zwei Stunden lang frei surfen können. Wer das Netz darüber hinaus länger nutzen will, kann in Cafés, Geschäften und Restaurants Gutscheine kaufen und über sie maximal fünf Stunden am Tag im Internet unterwegs sein. „Es gab einen Prüfauftrag des Rates, der das Ziel hatte, flächendeckendes WLAN als Bürgernetz kostenfrei anzubieten. Davon ist nicht viel übrig geblieben“, sagt Finger. Am morgigen Mittwoch entscheidet der Rat (ab 15 Uhr, Rathaus Rheydt), ob das Konzept der WFMG zum Tragen kommt.

Der Freifunk-Verein hatte sein Konzept an die WFMG zurückgezogen. Der FDP-Ratsherr Reiner Gutowski, der auch Vorsitzender des Freifunk-Vereins ist, sagte, die Anforderungen an das WLAN-Netz in Bezug auf Verfügbarkeit, Bandbreiten und Servicelevel seien nicht mit einem Bürgerprojekt zu leisten. Bei Freifunk stellen Privatleute ihren Internetanschluss über einen speziellen Router des Vereins zur Verfügung und bauen so ein Netz auf. Dadurch ist der Internet-Zugang theoretisch für den Nutzer unbegrenzt. „Zudem gab es Anforderungen, die mit dem Freifunk unvereinbar sind“, sagte Reiner Gutowski. Damit meint er Zeitbegrenzung und Datenanalyse, die die Stadt Mönchengladbach betreiben will.

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