Winter hat die Stadt fest im Griff

Die GEM ist im Dauereinsatz. Ein Verkehrschaos bleibt aus. Die Kinder freuen sich.

Mönchengladbach. Nichts ging mehr in den Morgenstunden auf der Wickrather Straße. An der Steigung am Reststrauch hatte sich ein Lkw quergestellt. Die Polizei sperrte die Straße. Es war nicht die einzige.

Der Winterdienst der GEM kam am Montag mit Räumen und Streuen gar nicht mehr nach. "Wir haben schon um drei Uhr angefangen, zu streuen, da schneite es aber noch nicht so arg", sagte GEM-Sprecherin Erika Schmitz.

Ein paar Stunden später war alles Streuen nutzlos. 15 Zentimeter Neuschnee wollten von den Straßen geräumt werden. "Da sind wir ein wenig ins Hintertreffen geraten", sagte Schmitz, deren Kollegen den ganzen Tag mit elf Räumfahrzeugen unterwegs waren. Der Stimmung bei der GEM tat das aber keinen Abbruch: "Die Jungs arbeiten sehr konzentriert, aber alle sind gut drauf."

Freude kam auch bei Jonas und Demian auf, die sich im Bunten Garten hinter Sträuchern verschanzten und ahnungslose Winterspaziergänger spontan zu Schneeball-Scharmützeln "einluden".

Frustriert dagegen dürften diejenigen gewesen sein, die bei den zahlreichen kleinen Unfällen ihre Autos verbeulten. Es gab insgesamt sieben Verletzte.

Wer mit dem Bus oder der Bahn fahren wollte, brauchte viel Geduld. Lange Verspätungen oder Ausfälle waren die Regel. "Es hält sich noch in Grenzen", sagte Möbus-Fahrdienstleiter Erich Wolters, der bis zum Mittag neun Unfälle mit Bus-Beteiligung zu vermelden hatte.

Eingefrorene Weichen waren das Hauptproblem für die Züge der Deutschen Bahn, auf die Reisende lange warten mussten.

Bei der Autobahnmeisterei waren die Mienen relativ entspannt: "Wir haben alles im Griff, sind unfall-mäßig gut weggekommen", sagte Dienststellenleiter Dietmar Nolte. Seine Mannschaft hatte schon Sonntagabend den ausgeklügelten Winterplan aktiviert und war mit zwei Schneepflügen und sechs Streu-Lastern im Einsatz.

Zurücklehnen können sich die Fahrer aber noch lange nicht: "Jetzt müssen wir noch den Schneematsch von der Bahn bekommen, damit der nicht festfriert."

In den Gladbacher Grünflächen, im Moment wohl eher den Weißflächen, ist Winterromantik angesagt. Das soll auch so bleiben, sagt Paul Brickwedde, Leiter des grünen Stadtamtes: "Die Kinder sollen sich im Schnee tummeln. Das ist doch wunderschön."

Die Hauptwege und angrenzenden Bürgersteige wurden aber geräumt. Außerdem warnte Brickwedde erneut davor, die Eisflächen zu betreten. "Ich habe da ein ungutes Gefühl. Auch wenn Schnee drauf liegt, gilt: äußerste Vorsicht."

170 Tonnen Streusalz hatte die GEM bis gestern Mittag verteilt. "Eine Tonne Salz kostet 65 Euro, aber wir haben uns schon im Sommer ausreichend eingedeckt", sagte Erika Schmitz.

Das ist auch gut so, denn bei der Eiseskälte wird die Stadt ihr weißes Kleid noch ein Weilchen tragen. Ganz zur Freude der Kinder. Die bescheren Gladbach momentan einen starken Bevölkerungszuwachs: Hunderte Schneemänner grüßen freundlich in der Winterlandschaft.

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