Widerstand gegen Schließung der Grundschule formiert sich

Schulausschuss will Standort Grünhoven erhalten.

Mönchengladbach. Die Schließung der katholischen Grundschule Günhoven ist noch keine beschlossene Sache. Der Schulausschuss wird sich in seiner Sitzung am 16. September mit der Empfehlung der Schulverwaltung beschäftigen müssen. Die Nachricht, die Schuldezernent Dr. Gert Fischer in dieser Woche bekannt gab, sorgt für große Aufregung und viel Unmut. Um den Grundschulstandort Rheindahlen und indirekt auch die Dependance in Broich zu sicher, soll die einzügige Schule in Günhoven ab dem Schuljahr 2015/16 auslaufend aufgelöst werden.

Dem Dezernenten wird vorgeworfen, er habe den Zeitpunkt zur Verkündung der Schließung bewusst unmittelbar nach dem Start des neuen Schuljahrs und kurz vor den Anmeldungsterminen gewählt, um die Eltern zukünftiger i-Dötzchen zu verunsichern.

Inzwischen hat die Schulkonferenz der Günhovener Grundschule getagt. Wie zu erwarten, lehnen die Mitglieder die Schließung ihrer Schule, die immerhin seit mehr als 170 Jahren existiert, ab. Sie fürchten, dass die Dorfgemeinschaft und insbesondere die Vereine sehr unter der Auflösung leiden werden. Außerdem wird auf das gute Konzept der Schule verwiesen, auf die Möglichkeit der individuellen Förderung jedes Schülers und auf das Betreuungsangebot.

Die Schulkonferenz votierte deshalb für den Erhalt der Schule — notfalls als Dependance des Standorts Rheindahlen.

Erst kürzlich wurde an dem Schulgebäude hinter der Kirche gearbeitet. Der Boden der Turnhalle wurde erneuert, die Toilettenanlagen renoviert, und aus Brandschutzgründen musste ein zweiter Fluchtweg über eine Außentreppe in Freie geführt werden. Die Günhovener schütteln den Kopf: Erst wird saniert, dann geschlossen — was soll das?

Stadtsprecher Dirk Rütten bestätigt, dass Arbeiten durchgeführt wurden. „Die Schule soll ja, wenn die Politik zustimmt, erst in vier Jahren auslaufen“, sagt er. Der Hallenboden habe erneuert werden müssen, weil die Sportstätte auch nach der möglichen Schließung der Schule von Vereinen weiter genutzt wird. Und der zweite Fluchtweg sei eine Pflichtaufgabe gewesen, die die Stadt habe erfüllen müssen.

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