Wickrather kämpfen um ihren Wasserturm

Der heimatverbundene Heinz Schnitzler will das Wahrzeichen wieder hergestellt sehen und sammelt Unterschriften.

Mönchengladbach. Oben ohne sieht er einfach nicht gut aus. Seit der Wickrather Wasserturm vor zwei Jahren seine Kuppel einbüßen musste, ärgert sich Heinz Schnitzler jedes Mal, wenn er sich seiner Heimat nähert. "Früher sah man den Turm von weitem und wusste: Da bin ich zuhause." Der heimatverbundene ehemalige Landwirt will, dass es wieder genauso wird.

Früher stieg er sogar mit Schulklassen auf den Turm. "Der hatte einen begehbaren Balkon. Von oben konnte man die Aussicht genießen." Als der Balkon bröckelte, hätten die Kreiswerke Grevenbroich, denen der Wasserturm gehört, etwas getan. Schließlich waren die Schäden am Gebäude zu groß.

Die Kreiswerke mussten die einsturzgefährdete Kuppel vor zwei Jahren abtragen lassen. Seitdem steht der Turm oben ohne da.

Schnitzler will das ändern. Zusammen mit seinem Freund Bruno Post, dem Leiter der Wickrather Sparkassen-Filiale, hat er eine Unterschriften-Aktion gestartet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. "Wir haben das Interesse der Wickrather geweckt und schon viele volle Listen", sagt Schnitzler. Das beweise doch, dass die Wickrather ihren Wasserturm komplett wiederhaben möchten. Schließlich hätten die Kreiswerke das 2006, als die Kuppel abgetragen wurde, versprochen.

Jörg Kaulitzki, technischer Leiter der Kreiswerke, sagt dazu: "Es hat damals intensive Gespräche gegeben, aber ohne konkretes Ergebnis." Zur Zukunft des Wickrather Wahrzeichens möchte er sich nicht äußern: "Das ist ein laufender Prozess." Kaulitzki erwartet im Frühjahr eine Entscheidung, was aus dem Turm wird. Eine Sanierung würde wohl 1,2 Millionen Euro kosten. Angeblich sollen 1,1 Millionen Euro auch bereit stehen. "Der Rest muss doch zu beschaffen sein", sagt Schnitzler.

Der 64-Jährige wünscht sich ein größeres Engagement vom Wickrather Ratsherr Axel Bieling (CDU) für den Wiederaufbau des Wasserturms. Schließlich sei Bieling auch Vorsitzender des Wickrather Heimat- und Verkehrsvereins. Aber er sitze eben auch im Aufsichtsrat der Kreiswerke.

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