Wanloer sammeln Unterschriften gegen Motorflieger

Einige Anwohner rund um den Segelflugplatz Wanlo sind gegen eine Ausweitung auf motorisierte Flieger. Sie haben 1300 Unterschriften gesammelt.

Mönchengladbach. Neu ist der Streit zwischen Mitgliedern des „Vereins für Luftfahrt“ in Wanlo und den Anwohnern rund um den Flugplatz nicht. Bereits seit November 2006 stehen sich beide Seiten gegenüber, ohne dass es zu einer gütlichen Einigung gekommen ist.

Die Fronten haben sich seit dem sogar verhärtet: Die einen wollen neben Segelflugzeugen auch motorisierte Flieger nutzen, die anderen fürchten dadurch übermäßigen Fluglärm.

Da es bald zu einem Anhörungsverfahren bei der Düsseldorfer Bezirksregierung kommen wird, auf die eine Ausweitung auf motorisierte Flieger folgen könnte, hat der „Initiativkreis gegen Motorflug in Wanlo“ in den vergangenen Wochen rund 1300 Unterschriften gegen diese Ausweitung gesammelt.

Am Mittwoch wurde sie dem Bezirksvorsteher Arno Oellers (CDU) überreicht. „In Düsseldorf glaubt man unseren Informationen nach, dass es keinen Protest der Anwohner gibt“, sagt Günther Lohse von der Initiative. „Die vielen Unterschriften sollen zeigen, dass der Widerstand gegen die Pläne des Vereins sogar sehr groß ist.“

Die Unterschriften wurden laut Lohse in Wanlo, aber auch in Beckrath, Wickrath und Wickrathberg gesammelt. Zudem verteilten sie 20 000 Flyer an die Haushalte im Mönchengladbacher Süden. „Die Wanloer haben heute bereits die Autobahnen, die Windräder. Jetzt soll auch noch von oben der Lärm kommen. Es reicht einfach“, erklärt Lohse, der selbst zwei Kilometer vom Flugplatz entfernt wohnt.

Als Ende August für zwei Wochen Motorflieger starten durften — der Verein hatte eine befristete Sondergenehmigung erhalten — habe sich gezeigt, dass der Lärm für viele dauerhaft nicht zu ertragen sei. „Die Art des Lärms ist besonders unangenehm, weil er nicht so gleichmäßig ist wie Straßenlärm“, sagt Lohse. „Daher wird man sich daran nie gewöhnen können.“

Von Seiten des Vereins sieht man wenig Aussicht, mit den Mitgliedern der Initiative noch eine Lösung zu finden. „Mit einigen Personen kann man leider nicht sachlich über einen möglichen Kompromiss diskutieren“, sagt der Vorsitzende Michael Kalkreuth. „Wir können erzählen was wir möchten, uns glaubt man nicht.“ Daher müssten jetzt die Fakten sprechen.

Das Ziel des Vereins sei es, dass künftig eigenstartfähige Segelflugzeuge und Ultraleichtflieger, die Segelflugzeugschlepps durchführen können, erlaubt werden. „Diese Flieger werden so produziert, dass sie eine erträgliche Lärmgrenze gar nicht überschreiten dürfen“, erklärt Kalkreuth. „Sie sind definitiv nicht zu laut.“

Die Bezirksregierung betont in einer schriftlichen Stellungnahme an die WZ, dass „alle Betroffenen die Gelegenheit bekommen werden, ihre Bedenken zu äußern“. Ein genauer Termin werde rechtzeitig bekanntgegeben.

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