Vorwürfe gegen Polizei nach SEK-Einsatz

Eine Frau behauptet, die Einsatzkräfte hätten einige Hausbewohner geschlagen. Der Polizeisprecher widerspricht der Darstellung.

Die drei Männer, die am Mittwoch bei einem SEK-Einsatz in Mönchengladbach festgenommen worden sind, sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Ein Richter erließ gegen alle drei Haftbefehle. Seit Ende letzten Jahres ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen Geldfälschung und Krediterschleichung gegen eine zehnköpfige Bande. Am Mittwoch waren in diesem Zusammenhang insgesamt 16 Objekte in Mönchengladbach und Krefeld durchsucht worden.

Wie sich gestern herausstellte, war darunter auch eine Wohnung an der Straße Morjansbusch. Dort werden nun schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen der SEK-Einsatzkräfte erhoben. Die, so erklärte eine Frau, hätten Hausbewohner, darunter auch ein behindertes Mädchen, geschlagen. Eine 76-Jährige und ein 14 Jahre altes Mädchen seien bei dem Einsatz so schwer verletzt worden, dass sie nun im Krankenhaus liegen. Polizeisprecher Jürgen Lützen zu den Anschuldigungen: „Wir hatten wie immer bei solchen Einsätzen einen Arzt mit vor Ort. Der befragte nach dem Einsatz prophylaktisch alle im Haus Anwesenden, ob sie Hilfe bräuchten. Kein einziger hat sich gemeldet.“ Es habe keine Verletzten gegeben. Der Durchsuchungseinsatz war durch Spezialeinheiten unterstützt worden, weil Erkenntnisse darüber vorgelegen hätten, dass einige der Verdächtigen Waffen besitzen könnten, hatte die Polizei am Mittwoch erklärt. Es seien in den 16 Objekten jedoch keine Waffen gefunden worden.

Auch im Ruhrgebiet hatte es am Mittwoch einen SEK-Einsatz gegen eine Fälscherbande gegeben. Die Mitglieder sollen Dokumente hergestellt haben, die bei Straftaten wie Kreditbetrug aufgetaucht seien. Die beiden Fälle stünden aber in keinem Zusammenhang, sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen gestern. Die Ermittlungen zur Mönchengladbacher Fälschergruppe dauern an.

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