Verein Frauenselbsthilfe: Drei Jahrzehnte Mut machen

Jubiläum: Seit 1978 hilft der Verein Frauenselbsthilfe nach Krebs Betroffenen, mit der Krankheit zu leben.

Mönchengladbach. "30 Jahre, das ist eine beeindruckende Zeit. Die wenigsten Selbsthilfegruppen werden so alt." Gudrun Liebscher, Vorstandsmitglied im NRW-Landesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs, hat es sich nicht nehmen lassen, zur Feier dieses runden Geburtstags der Gruppe Mönchengladbach-Rheydt ins Haus Zoar zu kommen.

Denn als Betroffene weiß die Geilenkirchenerin nur zu gut, wie wichtig es nach der niederschmetternden Diagnose Krebs ist, in einer Selbsthilfegruppe Unterstützung zu finden: "Als ich 2002 erfuhr, dass ich Brustkrebs habe, dachte ich, mein Leben sei gelaufen", erinnert sich Gudrun Liebscher. Erst in der Gemeinschaft mit anderen Betroffenen habe sie gelernt, dass man mit dieser Krankheit noch viele Jahre leben könne.

In Gladbach gibt es drei Selbsthilfegruppen mit jeweils 60 bis 70 Teilnehmern. Es sind Frauen und Männer, die sich regelmäßig treffen, um das Schicksal ihrer Krebserkrankung miteinander zu teilen. Auffangen, informieren, begleiten, so lautet das offizielle Motto des Vereins: "Unsere Treffen sind ein ständiger, reger Austausch von Hilfe und Informationen", erklärt Sylvia Schäfer, seit einem Jahr Vorsitzende in Mönchengladbach.

Wo finde ich die beste Therapie, den besten Arzt? Welche Medikamente helfen? Gibt es Spezialkliniken für eine bestimmte Krebsart? Fragen und Probleme rund um die Krankheit, die "wir aus unserer eigenen Krankheitserfahrung beantworten können", so Sylvia Schäfer, die seit 1986 selber Krebspatientin ist.

Für sie sind die Treffen "eine liebgewordene Gewohnheit", die sie nicht missen möchte: "Es wird viel gelacht, und es entstehen neue Freundschaften", so die Vorsitzende. Auch Elfriede Rolefs, ehemalige Gladbacher Vorsitzende, hat nach ihrer Krebsdiagnose in der Selbsthilfegruppe neuen Lebensmut gefunden. "Es ist die gemeinsame Erfahrung, die mir geholfen hat", ist sie überzeugt. Dass die Gemeinschaft der Frauenselbsthilfegruppe trägt, zeigten auch die zahlreichen Gratulanten, die sich zum Festakt einfanden.

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