Unterschriften gegen Sparkassen-Umzug

Waldhausener kämpfen um die Filiale des Bankinstituts, nachdem die Pfarrkirche und eine Grundschule bereits geschlossen wurden.

Unterschriften gegen Sparkassen-Umzug
Foto: dpa

Erst wurde die Pfarrkirche aufgegeben. Dann wurde eine Grundschule geschlossen und die andere zur Dependance. Schließlich kam die NEW, buddelte für einen neuen Kanal in der Straße mit den meisten Geschäften. Die verbliebene Stadtverwaltung ist auf dem Sprung in ein zentrales Rathaus. Und nun hat auch noch die Sparkasse angekündigt, ihre Filiale in Waldhausen zu schließen. Das wollen die Waldhausener nicht klaglos hinnehmen. „Mit der Stadtsparkasse zieht sich das letzte Stück öffentliche Hand aus dem Stadtteil zurück“, sagt CDU-Ratsherr Bernhard Stein. Er unterstützt als Geschäftsführer der IG Waldhausen darum eine Unterschriften-Sammlung für den Erhalt der Stadtsparkasse an der Roermonder Straße.

Allein in der Sonnenapotheke von Andrea Prochaska haben seit Ende vergangener Woche über 400 unterschrieben. „Die Sparkasse hat hier große Bedeutung für viele Geschäftsleute und Kunden“, sagt die Apothekerin, die Vorsitzende der IG Waldhausen ist. Von einem „schwierigen Transformationsprozess in den vergangenen Jahren“ in Waldhausen spricht Ratsherr Bernhard Stein. Genau dieser dürfte die Sparkasse zu ihrer Entscheidung veranlasst haben. Denn bei der Neusortierung ihres Filialnetzes hat das Geldinstitut alle Standorte und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadtteile genau analysiert. Neben der Zahl der Kunden hat dabei auch die Nähe zu den nächsten Filialen eine Rolle gespielt. Von Waldhausen aus ist es vergleichsweise nah nach Windberg, Venn, zum Alten Markt und nach Westend.

Der Stadtteil stehe vor einer positiven Entwicklung, ist Stein überzeugt. Genau die werde nun jedoch durch die Bekanntgabe der Filialschließung der Stadtsparkasse gebremst, fürchtet die IG. „Diese Entscheidung ist ein Stigma für den Stadtteil. Die Menschen haben jetzt das Gefühl, dass es nur noch abwärtsgeht“, sagt Stein. Einen positiven Nebeneffekt sieht Andrea Prohaska aber doch: „Der Zusammenhalt in Waldhausen war noch nie so groß wie jetzt.“

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