Umfrage: Was erwarten Schüler von ihrer Zukunft?

Am Gymnasium am Geroweiher wurde die Idee entwickelt. Nun können 12- bis 20-Jährige abstimmen.

Umfrage: Was erwarten Schüler von ihrer Zukunft?
Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. „Schüler sind einfach motivierter, wenn sie wissen, was sie wollen.“ Das ist für den Chemie- und Biologielehrer Robert Mirz ein wesentlicher Grund dafür, warum er im Gymnasium am Geroweiher ein Umfrageprojekt zu den Zukunftserwartungen von Jugendlichen aus der Region organisiert hat. Jetzt — nach einem Jahr Vorbereitung — ist die Umfrage online und kann von Schülern im Alter von zwölf bis 20 Jahren im Internet ausgefüllt werden.

Es werden insgesamt 36 Fragen gestellt — zum Beispiel, welches Leben sich die Schüler für ihre Zukunft wünschen, was dieses ungefähr kostet und wie es finanziert werden kann. „Wir möchten einen Impuls geben für die Zukunftsplanung der Jugendlichen“, sagt Mirz. Viele würden ihre Ausbildung in der Firma machen, in der sie angenommen würden. Die persönlichen Interessen kämen dabei oft zu kurz.

Umgesetzt wurde die Idee im Rahmen des Projektes Zukunftswerkstatt, mit dem sich Schüler und Lehrer in ihrer Freizeit beschäftigen. Sie gründeten Arbeitsgruppen zu den Themen Marketing, EDV und Finanzierung. Ein Gesprächspartner war die Volksbank Mönchengladbach, die nicht nur Berater war, sondern mit einer Spende das Projekt erst ermöglichte.

Nach einem Jahr sagen die Schüler, dass sie schon jetzt durch ihre Erfahrungen von dem Projekt profitieren. Der Umgang mit Unternehmen sowie Gespräche mit Vertretern von Behörden und Wirtschaftsunternehmen hätten dazu beigetragen, sagen sie übereinstimmend. Bei der anonymen Umfrage kann bis Ende Mai jeder Teilnehmer nur einmal abstimmen — und dabei etwas gewinnen. Unter allen Teilnehmern werden von der Volksbank gespendete Gewinne ausgelost. Es handelt sich dabei um Geldpreise von 20 bis 300 Euro. Mitte Juni soll es eine Art Siegerehrung geben.

Das Umfrage-Projekt war für alle Beteiligten Neuland. Deshalb ließen sie sich vom sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Univesität Düsseldorf beraten. Initiator Mirz glaubt, dass seine Schüler langfristig von dem Projekt profitieren können. „Wir möchten in der Region darauf aufmerksam machen, dass wir ein ernstzunehmender Partner für Erhebungen sind. Vielleicht gelingt es uns sogar irgendwann einmal, daraus eine Schulfirma zu gründen“, sagt er.

Die Umfrage geht auf eine Studie des Allensbach-Institutes aus 2012 zurück. Diese kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass 36 Prozent der Deutschen nicht glauben, dass Jugendliche aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten es einmal besser haben könnten als ihre Eltern. 81 Prozent der unter 30-Jährigen sagten, Leistung lohne sich nicht.

www.zurumfrage.de

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