Tagesgruppe am Vossenbäumchen: ein Zufluchtsort für Kinder

Die vierte Tagesgruppe der Hephata ist jetzt auch offiziell eröffnet. Die Erzieher halten auch regelmäßigen Kontakt zu den Schulen, zum Elternhaus und dem Jugendamt.

Mönchengladbach. Die Schritte sind oft nur klein - "aber sie werden gemacht", sagt Sandra Nollen, Heilpädagogin in der vierten Tagesgruppe der Hephata Jugendhilfe, in der acht Kinder in ambulanter Jugendhilfe betreut werden. Seit anderthalb Jahren besteht die Einrichtung am Vossenbäumchen in Hardt, nun wurde sie auch offiziell eingeweiht. Untergebracht ist sie im ehemaligen Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde. "Damit war allen geholfen", sagt Pfarrer Burkhard Kuban.

Jeweils drei Kinder sitzen zusammen in einem Raum mit einem Pädagogen. Jeder hat seinen Schreibtisch, an der Wand vor seinem Platz hängt jeder seine persönlichen Bilder auf.

"Die Kinder kommen nach dem Unterricht zu uns", berichtet Nollen. Sie besuchen Schulen für Erziehungshilfe, Lernbehinderung oder geistig Behinderte. Das Jugendamt verweist sie an die Tageseinrichtung, meist wird es durch Hinweise aus der Schule auf einen häuslichen Missstand aufmerksam. "Wenn etwa ein Kind im Winter in kurzer Hose in die Schule kommt." Stellt das Amt als Ursache häusliche Probleme fest, werden die Kinder zur Hephata geschickt.

In einem großen lichten Gemeinschaftsraum essen sie zu Mittag, anschließend können sie sich auf dem Außengelände des ehemaligen Kindergartens austoben. "Es war gar nicht so einfach, Räume für die vierte Gruppe zu finden", sagt der stellvertretende Leiter der Hephata Jugendhilfe.

Noch immer sind nicht alle Menschen begeistert, wenn als neue Nachbarn lärmende Kinder ins Haus stehen. "Es hat lange gedauert, bis wir das hier gefunden haben, aber es ist ideal", sagt er. Die übrigen drei Tagesgruppen liegen im Bereich der Brunnenstraße.

Nach dem Spielen geht es wieder an die Arbeit. "Ein fest strukturierter Tagesablauf", nennt Nollen eine wichtige Grundlage, die hier vermittelt wird, an den sich die Kinder schnell gewöhnen. "Wenn wir mal vergessen, zur vereinbarten Zeit zu den Hausaufgaben zu rufen, dann ermahnen sie uns", sagt sie. Zwei bis drei Jahre lang geht die Betreuung in der Einrichtung.

Die Erzieher halten auch regelmäßigen Kontakt zu den Schulen, zum Elternhaus und dem Jugendamt. "Die Erziehungskompetenz der Eltern muss meist ebenfalls gestärkt werden", sagt Schramm. Viele Eltern seien nicht in der Lage, an ihren Kindern etwas Positives zu sehen. "Wenn es gar nicht geht, müssen die Kinder an eine stationäre Einrichtung der Jugendhilfe verwiesen werden", sagt Nollen.

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