Suche nach Stammzellspender: Hilfsbereitschaft gibt 58-Jährigem Kraft

Für Peter Cörstges suchen auch Nachbarn nach einem Stammzellenspender.

Mönchengladbach. Die Feuerwehr eilt zur Hilfe, wenn Not am Mann ist. Das ist klar. Doch nun hilft die Einheit Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr in einem für sie eher ungewöhnlichen Fall: Peter Cörstges hat Krebs und braucht dringend eine Stammzellspende.

Bei ihrem Tag der offenen Tür startet die Feuerwehr Stadtmitte daher am Samstag, 13. August, im Gerätehaus an der Gingterstraße 36 eine Typisierungsaktion. Gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren können sich dort als Spender registrieren lassen.

Peter Cörstges hat 25 Jahre lang in der Kneipe Union am Markt in Rheydt hinter der Theke gestanden. Als die Zeiten für die Gastronomie schwieriger wurden, fand er eine Stelle als Pförtner bei einer Mönchengladbacher Spedition.

Nach einer Mandel-Operation 2007 wurde zum ersten Mal die erschreckende Diagnose gestellt: Non-Hodgkin-Lymphom, Lymphknotenkrebs. Es folgten Chemotherapien und nach einem Rückfall vor einem Jahr eine Behandlung mit eigenen Stammzellen.

Doch nun ist der 58-Jährige auf Hilfe von anderen angewiesen. Und Freunde und Bekannte legen sich dafür ins Zeug.

Jeder neu gewonnene Blutstammzellspender erhöht die Chance, für Peter Cörstges, einen passenden Spender zu finden. Die Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf nimmt die Typisierungen vor und nutzt gerne Veranstaltungen mit hohem Besucherzulauf.

Jan-Falk Schmitz ist ein ehemaliger Nachbar und Freund der Familie Cörstges — und in der Feuerwehr aktiv. „Frau Cörstges hat mich angesprochen, ob wir da was machen können“, erzählt er.

Die Kameraden waren gleich bereit, beim Tag der offenen Tür Raum zur Verfügung zu stellen. „Ein anderer Freund hat einen Infostand im Medicentrum in die Wege geleitet“, sagt Annelene Cörstges. Auch die Kollegen aus seiner Spedition haben sich bereits typisieren lassen.

Seit Donnerstag ist Peter Cörstges wieder im Krankenhaus. Eine weitere Chemotherapie soll den Krebs zurückdrängen, damit er keine Organe befällt. Cörstges fühlt sich schlapp. Doch die Unterstützung gibt Kraft. „Mein Mann hat sich nie hängenlassen. Und es baut ihn nun unheimlich auf, dass die Leute so aktiv sind“, sagt seine Frau.

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