Statistik: Raser machen Straßen unsicher

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist um 6,4 Prozent gestiegen. Kampagnen sollen rücksichtslose Fahrer mäßigen.

Mönchengladbach. Zwei gute Nachrichten kann die Polizei schon zu Beginn des neuen Jahres vermelden. Ein Lob geht an die Autofahrer für ihr Verhalten an den Karnevalstagen: "Trotz vieler Kontrollen haben wir nur zwei betrunkene Autofahrer erwischt", so Polizeipräsident Hans-Herrmann Tirre. Entgegen dem NRW-Trend gab es in Gladbach keinen Unfall durch Alkohol am Steuer.

Zudem gab es im Januar weniger witterungsbedingte Unfälle auf den Straßen als im Vorjahreszeitraum - 30 Prozent weniger Verletzte und acht Prozent weniger Blechschäden. Damit hat sich eine Vermutung bestätigt: "Die Autofahrer fahren bei Schnee und Eis vorsichtiger", sagt Karl-Heinz Opdensteinen, Leiter der Direktion Verkehr.

Auch der Rückblick auf die Unfallstatistik 2009 zeigt eine positive Entwicklung: Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent zurückgegangen. Bei den 980 Unfällen mit Personenschäden wurden drei Menschen getötet, 180 schwer und 1033 leicht verletzt.

Insgesamt stieg die Zahl der Verkehrsunfälle allerdings um 6,4 Prozent, von 8652 im Jahr 2008 auf 9207 im vergangenen Jahr. In der Mehrzahl sind darunter Unfälle mit Blechschäden. Die Polizei sieht hinter diesem Anstieg den Trend der Verkehrsteilnehmer, selbst Bagatellunfälle zur Anzeige zu bringen.

Immer noch ist überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache für Unfälle. Im Rahmen einer Landeskampagne plant daher die Polizei im laufenden Jahr wieder Aktionen gegen Raser.

Die Brucknerallee in Rheydt ist dabei der erste Standort einer neuen Geschwindigkeitstafel. Seit zehn Jahren setzt die Polizei auf die psychologische Wirkung dieser Geräte, die nicht nur die aktuelle Geschwindigkeit anzeigen, sondern auch registrieren, wie viele Autos hier wann zu schnell gefahren sind.

Auch 2010 soll es Stadtteilkontrollen geben. Durch Radar- und Lasermessungen an Risikostraßen sind in allen Stadtteilen die Unfälle mit Kindern zurückgegangen. Nur in der Stadtmitte gab es einen Anstieg von sechs Prozent.

"Die Sicherheit von Kindern bleibt Schwerpunkt unseres präventiven Konzepts", so Tirre. Eine weitere Zielgruppe sind Jugendliche. Grund: Motorisierte Zweiradfahrer und junge Autorfahrer verursachen doppelt so viele Unfälle wie andere Gruppen. Hier sind verstärkt Kontrollen geplant.

Die Kampagne gegen Unfallflucht hat sich bislang ausgezahlt. Die Zahl der Fälle sank in Mönchengladbach auf 1774. Ein weiterer Erfolg der Offensive: 2007 gab es 98 Unfallfluchten mit Verletzten, 2009 sank die Zahl auf 79.

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