Stadtteil feiert sich selbst

Das 1/4-Fest in Eicken lockte Musikfans und junge Familien ins Freie.

Stadtteil feiert sich selbst
Foto: Reichartz

Mönchengladbach. Ramona Meißner und ihre Freudinnen Manuela Bohnen und Heike Göttschkes sitzen in der Sonne auf dem gut gefüllten Aretzplätzke vor dem Theater im Gründungshaus (TiG) in Eicken. Alle drei singen begeistert das Lied „Denkmal“ von „Wir sind Helden“ mit, das Natalie Zielstra, Sängerin der Band „Cloxx“ aus Mönchengladbach, gerade auf der Bühne performt. Die Band spielt etwas ältere Klassiker, wie „Walking on sunshine“, aber auch viel Deutsch-Rock.

Mit dem 1/4-Fest will der Verein „In Eickener Sache“ laut Vorstandsmitglied Renate Anlauf „Eicken beleben und nach vorne bringen sowie Leute herlocken“. Und das klappe bei gutem Wetter immer sehr gut. Wenn der Besucher vom TiG in Richtung Marktplatz schlendert, kommt er an den Trödelständen von Renate Anlauf und ihrer Freundin vorbei. Sie bieten Kinderkleidung sowie Bücher, Schallplatten und Puzzles an.

Den Abendtrödelmarkt gibt es am Samstag zum ersten Mal. Er soll eigentlich die Musikpunkte miteinander verbinden. Leider gab es nur vier Anmeldungen. Einer sagte ab, ein Stand wird früh wieder abgebaut. Die beiden Übriggebliebenen zeigen sich dennoch „zufrieden mit dem ersten Versuch“. Anlauf gibt aber zu: „Ich hoffe, es klappt nächstes Jahr besser.“

Auf Höhe der Sparkassenfiliale sind vor den Gaststätten „Alt Eicken“ und „Troubadour“ sowie dem Restaurant „Bei Milan“ keine freien Plätze mehr zu finden. „Ted & die Fremden“ geben dort Covermusik vergangener Jahrzehnte aus den USA zum Besten. Einige Besucher zieht es auf die Tanzfläche. „Es ist schön, Musik aus den 70ern zu hören“, freut sich der 70-jährige Jo Kern.

Nicht so voll ist es auf dem Eickener Markt. Dort singt Günther Seidel, vor allem bekannt unter dem Künstlernamen Dicky Tornado, solo mit Gitarre und Laptop. Normalerweise ist er als Mitglied der Bands „The Themselves“ und „Doc & the Daltons“ zu erleben. Einige Fans von ihm sind vor Ort, wie Heike Müllers, die schon auf „hunderten Konzerten“ von Seidel war.

Der Sonntag startet mit einem Fest für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Nach einer interreligiösen Eröffnungsfeier auf dem Eickener Markt gibt es viele Aktionen, wie Kettcarbahn, Hüpfburg und Dosenwerfen. Im TiG führt die Theatergruppe 14 unter der Leitung der Theaterpädagogin Nadja Sinzig ein Stück auf. Danach spielt die Coverband „Songplay“ Country, Folk und Rock aus den 60er und 70er Jahren.

Was den Stadtteil betrifft, gehen die Meinungen auseinander. „Seit Borussia weg ist, ist das Viertel tot. Die Gaststätten halten sich, aber viele Einzelhandelsgeschäfte sind kaputtgegangen“, sagt André Czyborra. Ramona Meißner und ihre Freundinnen finden, dass Eicken gerade kulturell viel zu bieten hat.

In einem Punkt sind sich alle einig: Dass das ¼-Fest gut für Eicken ist und die Menschen anzieht.

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