Stadt schafft mehr Kita-Plätze und verlängert Öffnungszeiten

Mönchengladbach reagiert zum neuen Jahr auf die stetig steigende Nachfrage bei der Kinderbetreuung. Dabei behilflich sind unter anderem Fördermittel des Bundes.

Stadt schafft mehr Kita-Plätze und verlängert Öffnungszeiten
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Die Stadt braucht mehr Kita-Plätze, und sie muss auf geänderte Nachfragen eingehen. Deshalb wird sich einiges ändern zum neuen Kindergartenjahr. Das teilten die zuständige Beigeordnete Dörte Schall und Jugendamtsleiter Reinhold Steins gestern mit. Zurzeit liegt die Versorgungsquote bei den Plätzen für Drei- bis Sechsjährige bei 95,7 Prozent, bei den Unter-Dreijährigen bei 39,2 Prozent. Das wird aber nicht reichen. Eine Umfrage der Hochschule im Jahr 2012 hatte ergeben, dass Mönchengladbach bei der Betreuung der Kinder im Alter bis zu drei Jahren eine Versorgungsquote von 41 Prozent braucht. „Wir gehen heute davon aus, dass es eine höhere Nachfrage geben wird“, sagt Steins.

Steigende Geburtenzahlen und Zuwanderung sorgen dafür, dass Mönchengladbach mehr Betreuungsplätze schaffen muss und auch schon geschaffen hat. „In neuen Kindergartenjahr gibt es 7944 Kindergartenplätze, im alten waren es 7909“, berichtet Dörte Schall. Sieben neue Kindergärten beziehungsweise Gruppen sind in Planung. Zwei Waldkindergartengruppen und eine dritte Gruppe Jöbgesbergweg sollen schon zum 1. August an den Start gehen. Aber auch die Lena- und mobilen Mogli-Gruppen, Spiel- sowie Eltern-Kind-Gruppen sollen ausgebaut werden.

Dank neuer Fördermittel und höherer Zuwendungen konnten in den Kindergärten mehr Stellen geschaffen werden. Dafür werden auch die Angebote erweitert. Mit dem von Bundesmitteln unterstützten Kita-Plus-Programm sollen auch in Mönchengladbach modellhaft passgenaue Betreuungsangebote für Eltern und Kinder gefördert werden. Fördermittel gab es für vier städtische Einrichtungen in Mönchengladbach: das Familienzentrum Am Hockstein, die Kindertageseinrichtungen Gathersweg und Steinshütte mit dem Schwerpunkt Inklusion sowie die Kindertagesstätte Rüdigerstraße. In diesen Kitas können die Öffnungszeiten durch eine zusätzliche Fachkraft von 6 bis 18.30 Uhr ausgeweitet werden. An diesem Projekt nehmen auch die Kitas in freier Trägerschaft Van-Galen-Straße und Metzenweg teil. Interesse haben außerdem die Kindergärten Schlewiger Straße und Dessauer Straße bekundet.

Im Herbst werde es eine stadtweite Elternbefragung zu den Betreuungsbedarfen geben, kündigt Dörte Schall an. Dabei werde man auch den Bedarf an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige abfragen. Die Beigeordnete: „Im Kita-Navigator besteht jetzt schon die Möglichkeit, Kindertageseinrichtungen zu finden, die Öffnungszeiten vor 7.30 Uhr und nach 16.30 Uhr anbieten.“

Im Stadtgebiet lebten zum Stichtag 1. Dezember 2015 rund 300 Flüchtlingskinder im Vorschulalter. Bis zum 1. Juli erhöhte sich die Zahl auf 378. „Die meisten Flüchtlingseltern kennen die deutsche Kinderbetreuung nicht, und müssen erst einmal herangeführt werden“, sagt Schall. Deshalb sollen zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für Flüchtlingskinder geschaffen werden. Geplant ist der Aufbau von bis zu 18 Eltern-Kind- und 14 Spielgruppen.

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