Stadt ganz fest in Jecken-Hand

Feierei in Giesenkirchen, Odenkirchen, an der Friedrichstraße und auf dem Rheydter Markt.

Mönchengladbach. Die Narren sind sich einig. Auf dem Odenkirchener Marktplatz schunkeln die Damen einträchtig zu dem Lied der Kinderprinzengarde. Jonas I. und Kira I. sorgen für Stimmung. „Schön, dass so viele von Euch gekommen sind“, sagt Kira. Sie bekommt zuerst das Mikro, schließlich steht sie als Frau im Mittelpunkt des Tages, auch wenn sie noch unendlich lange brauchen wird, bis sie zu den „Alten Weibern“ gezählt werden kann. Ganz professionell verteilt sie je einen Orden an die beiden Moderatoren Edgar Daniel von der KG Schwarz Gold und Norbert Olich von Ruut Wiss Okerke.

Karl Sasseraths Krawatte bleibt bis kurz vor 12 Uhr unbehelligt. „Vielleicht, weil ich sie in den richtigen Farben gewählt habe“, sagt er über das knallbunte Ding (Gelb und Rot, Weiß und Gold und Grün). „Das ist sozusagen die Integrative Krawatte für den Bezirk Süd“, sagt der Grüne Bezirksvorsteher und schwupp, kommt eine pinkfarbene Lady mit einer Nagelschere und schneidet das Ding einfach ab.

In Giesenkirchen wimmelt es nur so von Möhnen, derer elf sich zur Prämierung stellen. Der Bezirksbeamte der Polizei, Udo Heitmann kommt fröstelnd an den Stand, den Gudrun Gruhn auch in jedem Jahr mit alkoholfreien Getränken sponsort und holt sich einen heißen Kinderpunsch. Eine Rauferei, wie es sie im Vorjahr nach der Veranstaltung gab, fürchtet er diesmal nicht. „Das Wetter ist so unangenehm, da wird auf der Straße nicht so viel getrunken.“

Unter der Moderation von Angelika Palmen schaffen es die Weiber gegen 13 Uhr, das Rathaus zu stürmen, in dem die Männer mit Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel Mäurer in Baustellenkluft schon kräftig feiern.

Zwei Scheiche schunkeln ausgelassen vor der Bühne und auch die vier Damen aus Neuwerk sind in bester Partylaune. Seit zehn Jahren kommen sie immer an die „gleiche Stelle“ zum Möhnen-Treff auf der Friedrichstraße. Graue Wolken und Nieselregen können ihnen auch in diesem Jahr nicht die Laune verderben. Zur Not hilft „warm tanzen“, so die beiden Damen.

Schon mindestens dreimal hat Elke die Prämierung für das schönste Kostüm gewonnen. „Eigentlich viel zu warm“ ist der Pelzmantel, für den sie sich in diesem Jahr entschieden hat. Gewinnen wollen den Wettbewerb für die schönste Möhne auch die „echten Gladbacher Mädchen“ Linda und Mirell, die ihre bunten Blumenkleider aus dem „Kleiderschrank von Oma“ gesucht haben. „Möge die schönste Alte in Urgroßmutterkleidern siegen“, wünscht sich Bella Peltzer, der wie gewohnt durch das Programm auf dem Rheydter Marktplatz führt. Mit originellen und bunten Kostümen überzeugen auch die Narren, die als Teufel, Engel oder Biene Maja zum Mitfeiern gekommen sind. Zwei jecke Damen haben sich als Bettdecken verkleidet. Die „Mütter der Funkenmariechen“ stimmen sich jedes Jahr ab und sind diesmal alle zehn als Pippi Langstrumpf unterwegs.

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