St. Franziskus: Hotelatmosphäre im Krankenhaus

Im St. Franziskus gab es für einen Tag Spitzenküche in Zusammenarbeit mit dem Küchenpersonal der Restaurants Palace St. George von Wolfgang Eickes.

Mönchengladbach. Die Zanderschnitte auf Sauerkraut mit Kartoffelpüree und Estragonveloué oder doch lieber die Roulade vom Kalb mit grünem Spargel auf Tagliatelle und Cherytomatensugo?

Die Patienten des Frankziskus-Krankenhauses durften sich am Dienstag über ganz besonderes Essen freuen. Vom Frühstück bis zum Abendbrot wurde geschlemmt. Der "First-Class-Day" (also Erste-Klasse-Tag) brachte Hotel, Restaurant und Krankenhaus zusammen.

Vom Blumenstrauß auf dem Zimmer, einem Stück Schokolade auf dem Kopfkissen bis hin zum erstklassigen Service - das Team des Franziskus-Krankenhauses durfte einen Tag lang vom Palace St. George des Spitzenkochs Wolfgang Eickes lernen.

"Wir servieren sonst auch kein schlechtes Essen, wir servieren gutes Essen, aber gut kann immer noch besser werden", sagt Joachim Püllen, Geschäftsführer der Kliniken Maria Hilf GmbH.

Nach vielen Gesprächen mit Wolfgang Eickes vom Palace St. George darüber, was möglich und was nicht machbar ist, wurde nun am Dienstag das Ergebnis in die Töpfe und Pfannen gebracht.

15 Mitarbeiter standen in der Küche und richteten Köstlichkeiten auf den Tellern an, fünf mehr als an "normalen" Tagen. Auch auf den langen Fluren des Krankenhauses war an diesem Montag mehr Personal auf den Beinen. Zehn Mitarbeiter wurden sogar eigens vom Palace St. George ausgeliehen.

Den Kranken schmeckt es. Patientin Hellgrit Mörel-Agotai hat gerade die Vorspeise genossen. "Es war eine Entenleberterrine mit einem Möhrchensalat, wirklich sehr lecker", schwärmt sie.

Ziel des Krankenhauses sei es, sich von den Meistern etwas abzuschauen. "Manche Sachen können wir gut umsetzen, wie zum Beispiel eine bessere Speisekarte, manche sind aber leider auch nicht machbar", sagt Püllen.

Etwas, das wahrscheinlich eine einmalige Geschichte bleiben wird, ist wohl das nachmittägliche Kuchen-Buffett. Service-Kräfte gehen mit einer großen Auswahl an süßen Schmankerln über die Gänge, die Patienten dürfen wählen.

Der Haken bei der Sache ist allerdings: "Aus Hygienegründen dürfen die Mitarbeiter mit ihrem Tablett nicht in die Zimmer gehen", sagt Püllen. Die Patienten müssten auf den Gang kommen, sich ein Stück aussuchen und dürften dann nur dieses mitnehmen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch.

Überhaupt dauerte an diesem "First-Class-Day" alles etwas länger im Franziskus-Krankenhaus. Aber genau das wünschen sich viele Patienten: mehr Zeit und Service.

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