Sportplätze: Radrennbahn für Häuslebauer

Zwölf Trimmanlagen sind in katastrophalem Zustand. Gut eine Million Euro steht für die Sanierung zur Verfügung. Durch Verkauf der Bahn käme Geld hinzu.

<strong>Mönchengladbach. Rote Karte für viele städtische Sportplätze. Mindestens zwölf der 63 Flächen auf 37 stadteigenen Außensportanlagen sind in erbärmlichstem Zustand. Zu diesem Ergebnis kommen Gutachter. Ihr Bericht auf vielen Seiten verschlug Politikern im Stadtratsgremium für Freizeit, Sport, Bäder die Sprache. Soll der Ball auf den zwölf Fußballfeldern wieder richtig rollen, müsse die Stadt 3,948 Millionen Euro investieren.

Gut eine Million Euro aus der angesparten Sportpauschale des Landes NRW könnten sofort ausgegeben werden, heißt es dazu aus der Stadtkämmerei.

Diese Politik des "Augen zu und durch" ob bei Sportanlagen oder Schulen hat nun ihren hohen Preis. Zwar musste noch kein Freizeit-Zentrum geschlossen werden. Aber akuter Handlungsbedarf bestehe auf jeden Fall, so die Fachleute.

Damit wären zwar zwölf der 63 bis zu durchschnittlich 33 Jahre alten Komplexe wieder einigermaßen top, nicht aber die verbliebenen. Die Experten stuften sie in "mittlerer Sanierungsbedarf" und "geringer Sanierungsbedarf" ein. Was Politikern wie Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) Luft verschafft.

Dass in machen Fällen statt Asche Kunstrasen verlegt werden soll, hat einen plausiblen Grund. Zwar sind die Investitionen für künstliches Grün hoch, doch es hält bei intensiver Nutzung mehr aus und sei damit wirtschaftlicher, sagen Fachleute.

Mittelfristig wird die Stadt nicht all ihre Fitness-Stätten halten können. So ist es kein Geheimnis mehr, dass sie den in die Jahre gekommenen Radrennbahn-Bereich im Volksgarten verkaufen will. Interessierte Investoren wie Häuslebauer gibt es bereits.

Den Sportlern des Polizei SV wird das nicht gefallen. Sie und ihre Gegner rackern sich noch auf dem dortigen Rasenfeld. Trostpflaster für die Vereinsmitglieder: Sollte die betagte Radrennbahn tatsächlich Neubaugebiet werden, soll für die PSV-ler eine Ersatzspielfläche gefunden werden. Schließlich sei der Klub gerade in der Jugendarbeit recht aktiv.

Sportstätten Auf den 37 städtischen Außensportanlagen befinden sich 20 Tennen-, also Aschenplätze, außerdem 34 Rasenspielfelder. Die Tennenflächen sind nach Angaben von Gutachtern durchschnittlich 28 Jahre alt, beim Rasenplatz sind es 33 Jahre.

Kosten Die ganz dringende Sanierung von zwölf Feldern kostet knapp vier Millionen Euro. Die Reparaturkosten für die anderen Sportflächen sind nicht näher beziffert.

Radrennbahn (Foto) Sie soll verkauft werden. Ein Teil des Erlöses würde in die Sportstätten-Sanierung fließen, heißt es.

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