Sorgen in Ringerberg-Schule

Eltern und Lehrer kämpften für Eigenständigkeit.

Mönchengladbach. In seiner alten Grundschule hatte Julian große Probleme: „Die Klasse war zu groß. Julian ist völlig untergegangen“, erzählt seine Mutter Stephanie Meurer. Die Wiederholung der ersten Klasse oder der Wechsel auf eine Förderschule standen an. Die Eltern entschieden sich für die Grundschule Am Ringerberg: „Erst dort hat seine Lehrerin festgestellt, dass Julian am Asperger Syndrom leidet“, sagt Meurer. Jetzt kann Julian — trotz einer leichten Form von Autismus — dem Unterricht in der Regelschule folgen.

Dieses und andere Beispiele der Inklusion sind nach Meinung der Schulkonferenz der Gemeinschaftsgrundschule Am Ringerberg ein Argument für den eigenständigen Erhalt der Schule.

Am Mittwoch hat sich der Stadtrat aber für einen Grundschulverband mit der Gemeinschaftsgrundschule Windberg ausgesprochen. Begründung: Mit 31 Anmeldungen gibt es im nächsten Schuljahr nur eine Eingangsklasse.

Die Schulkonferenz hatte dem Rat schriftlich noch mal die Vorteile des Standorts Ringerberg nahegelegt. Es gehe nicht um einen Schlagabtausch mit Politik und Verwaltung, betonen die Vertreter der Schule: „Uns geht es darum, unser besonderes System zu erhalten, das in einem Teilstandort auf Dauer verloren gehen würde“, sagt Michael Hildemann, Vorsitzender des Fördervereins.

Zur Stärke des Systems der Grundschule gehörten, wie bei Julian, die intensive und individuelle Förderung der Stärken jedes Schülers. Möglich machten dies unter anderem kleine Klassen und ausreichend Lehrer. Mit der Grundschule ginge — nach der Kirche und der Schule Waldhausener Höhe — der letzte Stadtteiltreff und damit ein wichtiger Sozialraum in Waldhausen verloren, argumentieren die Gegner der Verbundschule weiter: „Wir haben in den vergangenen Jahren steigende Anmeldezahlen“, sagt Hildemann.

Ähnliche Fälle zeigten, dass Teilstandorte für viele Eltern auf Dauer uninteressant würden. Wenn der Verbund, kommt, sollte nach Ansicht der Eltern zumindest das Lehrerkollegium bleiben — und die Anmeldemöglichkeit im Teilstandort, der Name „Am Ringerberg“ sowie das besondere Schulprogramm. jfg

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