So soll das Maria-Hilf-Gelände aussehen

Dichte Bebauung in Blöcken, ein zentraler Platz — das sieht der Siegerentwurf mit dem Namen Maria-Hilf-Terrassen vor. Baubeginn könnte 2020 sein.

So soll das Maria-Hilf-Gelände aussehen
Foto: Detlef Ilgner

Die Innenstadt von Mönchengladbach bekommt ab dem Jahr 2020 einen neuen Stadtteil mit tausenden Einwohnern, der bisher den Titel „Maria-Hilf-Terrassen“ trägt. Den Entwurf des dänischen Teams Urban-Agency für das Areal des heutigen Maria-Hilf-Krankenhauses hat gestern die Jury als Sieger der städtebaulichen Entwurfswerkstatt gekürt.

Bernhard Winking, Professor für Architektur und Jury-Vorsitzender

Auf dem Areal, das neben dem Maria Hilf auch die auslaufende katholische Hauptschule Stadtmitte und das Verwaltungsgebäude Oberstadt umfasst, werden in kleinteiliger Architektur bis zu 500 neue Wohnungen entstehen. Rechnet man die dreieckige Fläche zwischen der Viersener Straße und der Sandradstraße hinzu, kommt das Planungsteam sogar auf mehr als 700 Wohnungen. Der Siegerentwurf sieht sowohl frei finanzierten wie auch öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau vor.

Der denkmalgeschützte Bereich des heutigen Krankenhauses mit der Kapelle bleibt erhalten — also nur die Ecke ganz im Nordosten. An der Ecke Viersener Straße / Sand-radstraße soll ein achtgeschossiges Gebäude entstehen. Von dort aus geht es terrassenartig abwärts bis an die Aachener Straße, so dass aus möglichst vielen Gebäuden der Blick Richtung Waldhausener Straße und Geroweiher frei wird. Die heute bereits bestehenden Grüngürtel bleiben erhalten. Zwei Achsen führen diagonal von der Aachener Straße in das 4,4 Hektar große Areal. Eine endet am zentralen Maria-Hilf-Platz — dort ist heute der Parkplatz des Krankenhauses.

„Die Sieger haben ein ganz klassisches Stück Stadt gemacht“, sagte Bernhard Winking, Professor für Architektur und Jury-Vorsitzender: „Der Stadtteil integriert sich sehr schön in die Stadt, das Team hat sehr schöne Übergänge geschaffen.“

Der zweite Preis geht an das niederländische Team Mecanoo, das weite Teile des heutigen Krankenhauses beibehalten wollte. Der dritte Preis ging an den Entwurf „Stadtkrone“ des Aachener Büros Reicher-Haase. Ohne weitere Platzierung blieben die Entwürfe „Franziskaner-Terrassen“ (Team Blauraum) und „Maria-Hill“ (Team Zanderroth).

Andere Entwürfe boten durchaus spektakulärere Ideen wie etwa eine „Landschaftstreppe“ oder weithin sichtbare mehrgeschossige Bauten. „Aber das normale Stück Stadt ist für Mönchengladbach das richtige“, sagte Winking.

Planungsdezernent Gregor Bonin betonte die Grünverbindung vom Bunten Garten über das neue Quartier bis hin zum Geroweiher. Die urbane Dichte des Siegerentwurfs sei das, was gewollt ist: „Der Entwurf passt sich mit seinen Blöcken und Höfen sehr gut in die Umgebung ein. Das hat die Jury überzeugt. Wir werden jetzt das Büro beauftragen, den Entwurf auszuarbeiten. Aber das städtebauliche Grundgerüst steht.“ Mehrere Investoren und Architekten sollen dann einzelne Baufelder des Quartiers umsetzen.

Bis Ende 2018 soll der Umzug der Klinik zum Franziskushaus abgeschlossen sein, 2019 soll der Abriss beginnen. Die Bauleitplanung soll in Kürze beginnen, so dass laut Bonin schon 2020 mit den ersten Neubauten begonnen werden könnte.

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