Sinfoniekonzert: Auch das zweite begeistert

Diesmal gab es Werke von Ludwig van Beethoven und Antonin Dvorak zu hören.

Mönchengladbach. Auch das zweite Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker traf den Nerv des Publikums. Auf dem Plan stand diesmal ein Werk der Klassik, das Violinenkonzert in D-Dur von Ludwig van Beethoven, und eines der Romantik, die Sinfonie 9 in e-moll „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak. Beethovens einziges Konzert für dieses Soloinstrument schrieb er zwar zwei Jahre nach seinem großen Erfolg mit der 3. Sinfonie, der „Eroica“ 1804, doch anfangs setze es sich nicht so recht durch.

Ungewohnt mag damals für das Publikum gewesen sein, dass Solist und Orchestern nicht abwechselnd in einer Art Zwiegespräch fungierten, bei dem der Solist seine Virtuosität zur Schau stellte, sondern gemeinsam zu einem Klangkörper verschmelzen, ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben.

Auch hier ist höchste Virtuosität gefragt, und die Geigerin Mirijam Contzen meisterte die Aufgabe in einer Weise, die ihr am Ende sogar Bravorufe aus dem Konzertsaal in Rheydt einbrachte. Sie beeindruckte einerseits mit Energie — und großer Zartheit andererseits.

Die heute 36-jährige in Münster geborene Deutsch-Japanerin machte schon als Siebenjährige mit einem Mozart-Violinenkonzert auf sich aufmerksam, arbeitet heute mit allen großen Orchestern der Welt und als Kammermusikerin. Mit der „Sinfonie aus der Neuen Welt“ kam ein Werk zu Gehör, das Dvorak kurz nach seiner Ankunft in Amerika schrieb. Dem jungen Land sollte der Böhme zu einem nationalen Musikstil verhelfen.

Schon bei der Uraufführung war das Publikum so begeistert, dass Dvorak sich nach jedem Satz in seiner Loge verbeugen musste. Heutzutage erscheinen einem die Melodien wohlbekannt — ganze Generationen von Filmkomponisten haben für die Musik zu „Go West“-Epen mehr oder weniger daraus abgekupfert.

Dvorak verwendete auch Motive und Rhythmen der amerikanischen Ureinwohner und der Afroamerikaner. Den „Negerliedern“ bescheinigte er, dass darauf die zukünftige Musik dieses Landes basieren müsse. Sie seien amerikanisch und hätten alles, was gute Musik brauchte. Gastdirigent Marc Piollet wurde für seine Leistung am Pult ebenfalls mit Bravorufen bedacht.

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