Sessionsabschluss in Mönchengladbach: „Viel Licht, viel Schatten“

Im Handelshof trafen sich die Karnevalisten und zogen ihre Bilanz.

Mönchengladbach. Bernd Gothe sieht in der zurückliegenden Karnevalssession „viel Licht und viel Schatten“. Beim traditionellen Aschermittwoch-Fischessen im Handelshof zog der MKV-Chef Bilanz. Freude bereitete Gothe, dass die 60 000 Euro Mehrkosten für den Veilchendienstagszug so gut wie bezahlt sind. Unternehmen und Privatpersonen hätten bereitwillig gespendet: „Wir werden hoffentlich schwarze Zahlen schreiben können“, so Gladbachs oberster Karnevalist.

Enttäuscht habe ihn die geringe Resonanz der Zuschauer auf die sechs Mottowagen, die immerhin über 30 000 Euro kosteten. Auf Nachfrage hätte sich mancher der 335 000 Zugbesucher nicht an die Ausstattung der einzelnen Wagen erinnern können. Ganz anders als in Düsseldorf und Köln, wo die Wagen mit politischen Anspielungen die Highlights der Züge gewesen seien: „Waren unsere nicht gut genug? Müssen wir uns neue Techniken überlegen, damit sie besser wahrgenommen werden“, fragte sich Gothe.

Bedenklich stimmten ihn ebenso die Besucherzahlen bei einigen Sitzungen in den Vororten. So mancher Saal sei trotz eines guten Programms halbleer geblieben.

Ein Problem, dass alle Karnevalisten gemeinsam lösen müssten: „Der Karneval in den Stadtteilen darf nicht verloren gehen“, betonte der MKV-Vorsitzende. Auch zu den beiden Seniorensitzung seien in diesem Jahr weniger Zuschauer gekommen. Hier müsse man sich fragen, ob in Zukunft nicht eine ausreichend sei.

Zufrieden machte Gothe dagegen der Straßenkarneval. Die Veedelszüge seien wieder „besser und größer“ geworden. Viele Schulen hätten mitgemacht.

Am Altweiberdonnerstag habe es die Menschen auf die Straße getrieben. Das Zelt auf dem Marktplatz in Rheydt, in den letzten Jahren beliebter Sammelpunkt, habe allerdings gefehlt: „Der Altweibertreff Friedrichstraße war wieder ein Selbstläufer“, sagte Gothe. Rückläufig dagegen die Anzahl der als Möhnen Verkleideten. Ein großes Lob gab es für beide Stadtprinzenpaare. Immer besser im Laufe der Session: Die schlagfertigen Sprüche von Prinz Mirco und Prinzessin Sonja. Niesia Dagmar und Rolf III. waren für Gothe die leuchtenden Sterne am Karnevalshimmel: „Sie haben die Herzen der Menschen erobert“, sagte der MKV-Chef.

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