Serie „Neustart“: 2013 — alles neu bei Nikola

Die 28-jährige Nikola Siemes fängt in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht ganz neu an.

Mönchengladbach. Nikola Siemes hat 2013 Neustarts in mehreren Hinsichten: eine neue Liebe, ein Umzug, eine berufliche Weiterbildung.

Ihren neuen Freund Christian hat sie im Internet in einem Portal für Veganer kennen gelernt, also für Menschen, die wie sie ohne tierische Produkte leben und dort Rezepte austauschen. Erst haben sie sich geschrieben. Das erste Treffen fand im Oktober in Mönchengladbach statt, eine Woche später ist Nikola dann zu ihm nach Bayern gefahren.

„Es ist wunderschön und das totale Kribbeln. Jedes Treffen mit ihm ist ein Highlight, wie Urlaub“, schwärmt Nikola. Gut findet sie, dass ihr Freund in vielen Dingen die gleiche Einstellung hat wie sie. Er ist auch Veganer, genau wie Nikola sind ihm materielle Dinge nicht so wichtig. Der 27-Jährige ist als Forstwirt auch sehr mit der Natur verbunden.

Auf lange Sicht hin möchte Nikola mit ihrem Christian zusammenziehen. Sie könnte sich vorstellen, aus Mönchengladbach wegzuziehen und er könnte sich ebenso vorstellen, aus seinem bayerischen Dorf auszuziehen. „Man könnte sich also in der Mitte treffen“, so Nikolas Vorschlag. Im Moment sagt sie zum Thema gemeinsame Wohnung aber noch: „Dazu ist es zu früh. Die Beziehung soll erst wachsen.“

Trotzdem soll sich Ende Januar aus verschiedenen Gründen auch Nikolas Wohnsituation ändern: Sie hat in den letzten Monaten festgestellt, dass sie keine große Wohnung mehr haben möchte. Sie wäre auch mit einem Zimmer zufrieden. Zudem ist ihr Gesellschaft wichtig.

Schon ihm Studium hat sie mit Karen, einer Freundin aus Mönchengladbach, die auch in Köln studiert hat, dort in einer WG gewohnt. „Das war die schönste Zeit meines Lebens“, erzählt die Sozialpädagogin. Mit genau dieser Freundin möchte sie auch jetzt, ab Anfang Februar, als WG zusammenziehen.

Ihre Wohnung hat Nikola schon gekündigt. Sie will auf jeden Fall ausziehen. Schon nächste Woche möchte sie sich mit Karen eine Wohnung anschauen. Falls irgendetwas nicht klappen sollte, hat sie immer noch ihre Eltern im Rücken: „Ich habe so tolle Eltern, die würden mich jederzeit wieder aufnehmen“, meint sie überzeugt.

Auch beruflich kommt eine Veränderung auf die 28-Jährige zu. Die gelernte Sozialpädagogin möchte eine Zusatzausbildung als Sexualtherapeutin machen. Nikola arbeitet derzeit im St. Josefshaus, einer Einrichtung für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Hier ist sie in der Pflege tätig und bietet Sport für die Bewohner an.

Die Zusatzausbildung macht sie in erster Linie für sich selber und will die Seminare selber finanzieren. Diese beginnen im April und dauern bis Februar 2014. Mit der Gruppenleitung hat sie sich schon abgesprochen, jetzt muss sie noch mit der Bereichsleitung abklären, ob sie für die Wochenendseminare frei bekommt. „Es ist mir wichtig, mich immer weiterzubilden, um etwas an andere weiterzugeben“, so Nikola.

Gerade in Sachen Sexualität ist sie sehr offen. Sie möchte gerne Kenntnisse erwerben, um mit Menschen mit Behinderungen über diesen Bereich zu sprechen. „Viele unserer Bewohner haben z.B. Missbrauchserfahrungen“, erzählt sie. Zudem möchte sie die behinderten Menschen aufklären und ihnen ein Körpergefühl nahe bringen. Sie will auch über Themen wie das Schamgefühl in der Pflege sprechen.

Nikola ist ein Mensch, der Veränderungen mag. „Wenn nichts passiert, ist es langweilig“, meint sie. „Das Leben ist so vielfältig und kurz, da muss man Chancen nutzen, auch wenn einem Steine in den Weg gelegt werden. Gerade wenn man jung ist.“ Die 13 im Jahr 2013 sei für sie eine Glückszahl: „Es wird viel passieren. Ich freue mich darauf“, sagt die 28-Jährige.

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