Schwestern gründen Modeboutique für Pferde

Die Zwillinge Hannah und Laura Hillebrand bieten selbstgenähtes Reitsportzubehör an.

Schwestern gründen Modeboutique für Pferde
Foto: Reichartz

Pferdebesitzer tun gerne etwas für ihre vierbeinigen Freunde. Neben der regelmäßigen Zuwendung, einem schönen Ausritt oder einen Eimer Karotten, kann man dem Reittier auch etwas Neues zum „Anziehen“ kaufen. Die Auswahl an Bandagierunterlagen, Belohnungsbeuteln oder Steigbügelschonern ist zwar in Reitgeschäften oder im Internet durchaus vorhanden, den Gladbacher Zwillingen Hannah und Laura Hillebrand hat das in ihren Augen schlichte und unauffällige Zubehör, das man in den meisten Shops findet, nie wirklich gefallen.

Laura Hillebrand, Unternehmerin

Deshalb verbanden die Reitsportfans im Herbst kurz nach ihrem Abitur am Humanistischen Gymnasium zwei ihrer Hobbys zu einer neuen Geschäftsidee: Equilive — handgemachtes, individuelles und personalisierbares Reitsportzubehör. „Unsere Produkte werden von uns handgemacht und sind komplett individualisierbar“, erklären die beiden, während Pferd Chico in seinen neuen, dunkelblauen Accessoires einige Runden über den Außenplatz einer Reitanlage in Herrath dreht. Der Verkauf läuft über die eigene Internetseite — ebenfalls selbst gestaltet. Angeboten wird von dem Zwillingspaar so gut wie alles, was man für ein Pferd braucht. Von Bandagierunterlagen über Steigbügel- und Sattelschoner bis hin zu Helmbeuteln und vielem mehr. „Wir haben mehr als 100 Farben und Muster in unserem Sortiment. Der Kunde kann auswählen, was ihm gefällt und uns seine Bestellung dann als Nachricht zukommen lassen“, erklärt Hannah den Verkauf der Eigenkreationen.

Auch die Stoffauswahl ist vielfältig. Baumwolle, Fleece oder auch wasserabweisendes Material stehen zur Auswahl. „Wenn ein Kunde beispielsweise dann noch den Namen des Pferdes darauf gestickt haben will, erfüllen wir diesen Wunsch natürlich auch“, ergänzt Laura. Und auch wenn der Wunsch-Stoff nicht im Equilive-Sortiment zu finden ist: die Zwillinge besorgen auch diesen, dann aber gegen Aufpreis. Unterstützt werden die beiden von der Familie und den Freunden.

„Es hat uns immer schon irgendwie gestört, dass das Zubehör für Pferde in der Regel schlicht und einfarbig gehalten war“, erklärt Hannah. Nach dem Abitur im vergangenen Jahr habe man dann angefangen, eigene Kreationen zu entwerfen und zu nähen. Die Großmutter war Schneiderin und brachte den Zwillingen bereits im Kindesalter das Nähen bei. „Das konnten wir schon, bevor wir mit dem Reiten angefangen haben“, erinnert sich Laura. Dieses Hobby begannen sie dann im Alter von zehn Jahren und begleitet beide seitdem. „Wir haben uns einfach ein paar Stoffe gekauft und ausprobiert“, sagt Hannah.

Die Geschäftsidee kam dann rein zufällig: „Wir wurden von Reitkollegen darauf angesprochen, und das hat sich dann schnell herum gesprochen in der Region“, sagt Laura. Die Produktion läuft von zuhause aus und während des Studiums an der RWTH in Aachen. Das Nähen nehme im Schnitt 60 Stunden in der Woche in Anspruch. „Angefangen haben wir mit 50 Euro Taschengeld“, betont Hannah. Verkauft haben die beiden ihre Produkte bereits nach Frankreich und in die Schweiz. Die Vermarktung läuft auf verschiedenen Plattformen im Internet, wie beispielsweise Instagram.

Ihr großer Wunsch: die eigene Kollektion für bekannte Größen des Reitsports.

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