Schweizer kaufen Scharmann auf

Für 70 Millionen Euro übernehmen die Alpenländler den Maschinenbauer.

Mönchengladbach. Frohen Mutes ist man seit Montag beim Rheydter Werkzeugmaschinenbauer Dörries Scharmann. Das Unternehmen, das noch der insolventen österreichischen A-Tec Gruppe gehört, soll noch in dieser Woche an den schweizer Werkzeugmaschinenbauer Starrag Heckert verkauft werden.

Das teilte der Vorstand der A-Tec AG am Montag mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei getroffen, noch in dieser Woche soll der Verkauf aller Anteile notariell beurkundet werden.

„Für uns ist das der bevorzugte Käufer“, sagt Norbert Hennes, Geschäftsführer der Dörries Scharmann Gruppe. Man sei mit der Entscheidung „voll umfänglich zufrieden“. Was genau der Schritt für die Zukunft des Unternehmens bedeuten werde, dazu wolle man sich aber erst in den kommenden Tagen äußern.

Der Kaufpreis für Dörries Scharmann, das im Jahr 2010 einen Umsatz von 130 Millionen Euro erwirtschaftete, soll laut der Mitteilung von A-Tec 70 Millionen Euro betragen. Insgesamt arbeiten für den Maschinenbauer mit Hauptsitz in Gladbach 790 Mitarbeiter.

Weitere Sitze unterhalten die Rheydter, die nach eigenen Angaben zu den Technologieführern der Branche zählen, in Bielefeld, Ichtershausen, St.Etienne in Frankreich, Cincinnati in den USA, Birmingham und Belforte Monferrato in Italien. Dazu kommen noch zwei Büros in Moskau und Peking.

Der Käufer aus der Schweiz mit Sitz in Rorschacherberg ist ein auf Fräsmaschinen spezialisiertes international tätiges Unternehmen. Für Starrag Heckert arbeiten rund 700 Mitarbeiter. Seit 1998 gehört das in Chemnitz ansässige deutsche Unternehmen Heckert Werkzeugmaschinen zu der börsennotierten Holding, die auch in Großbritannien und Frankreich Unternehmensanteile besitzt.

„Das dürfte ein guter Schachzug sein“, kommentierte Reimund Strauß, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mönchengladbach, den Verkauf.

Er ist allerdings in einer Hinsicht vorsichtig: Man könne noch nicht einschätzen, ob es vielleicht Überschneidungen bei den Produkten der beiden Werkzeugmaschinenhersteller gibt. Das nämlich könnte bedeuten, dass Produktionsstandorte zusammengelegt und Arbeitsplätze abgebaut würden. Fräsmaschinen etwa spielen auch eine große Rolle im Produktangebot von Dörries Scharmann.

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