Schwebebahn im Klassenzimmer

Junge Mönchengladbacher stellten beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ ihre Kreativität unter Beweis.

Mönchengladbach. An Ideen mangelt es Gladbacher Schülern jedenfalls nicht: Welcher Nagellackentferner ist der Beste? Kann man die Säure einer Zitrone mit einem Scanner bestimmen? Wie reagieren Pflanzen auf Zigarettenrauch? Und wie lutscht man einen Lolli am schnellsten? Mit all diesen Fragen und noch vielen anderen genauso kreativen Aufgabenstellungen beschäftigten sich die Schüler im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften. Die Ergebnisse ihrer Forschungen stellten sie jetzt beim Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“ in Krefeld vor. Einigen gelang auch der Sprung in den Landeswettbewerb.

„Schüler experimentieren“ gehört zum Wettbewerb „Jugend forscht“: Die bis 14-Jährigen präsentieren unter dieser Überschrift ihre Ergebnisse, die Älteren treten bei „Jugend forscht“ an. 24 Schülerteams und Einzelforscher waren in diesem Jahr bei den beiden Wettbewerben dabei. Ganz vorn, was die Zahl der Beiträge angeht, war die Bischöfliche Marienschule: Zwölf verschiedene Themen bearbeiteten die Marienschüler.

„Wir betreiben schon seit Jahren die AG Forschen und Entdecken“, erklärt Chemielehrerin Lydia Sonntag-Werkes die Vielfalt, „allein in diesem Jahr haben 70 Fünftklässler neu damit angefangen.“ Die Bandbreite der Schülerforschungen ist enorm. Und aufwändig.

Herauszufinden, welches Kaninchenstreu am besten ist, hört sich erst mal harmlos an. Der 14-jährige Martin Reugels hat sich diesem Thema gestellt. „Er hat eine unglaublich aufwändige Versuchsreihe entwickelt, die auch die jeweiligen Kosten berücksichtigt“, sagt Lehrerin Lydia Sonntag-Werkes beeindruckt. Unter anderem musste er auch einen Ersatzstoff für Kaninchen-Urin finden und landete beim schwarzen Tee.

Ebenfalls praxisorientiert ist der Lolli-Speed-Test, mit dem eine Schülergruppe herausfinden wollte, wie sich ein Lolli am schnellsten auflöst: Hochprofessionell haben sie mit verschieden temperierten Flüssigkeiten, Eisenspäne für den Abrieb und automatischen Rührbesen experimentiert.

Einen ersten Preis und damit die Teilnahme am Landeswettbewerb haben Schüler des Franz-Meyers-Gymnasiums in Giesenkirchen errungen. Sie untersuchten Thermoskannen, um herauszufinden, welches Material und welche Form Wärme und Kälte am besten halten können. Ebenfalls mit einem ersten Platz wurden die jüngsten Teilnehmer belohnt: Nelly Nick, Jean-Marc Gießler und Ann-Sophie Wienands von der Annaschule in Windberg haben eine Klassenschwebebahn gebaut, die sie „Plopp“ getauft haben. Mit der „Plopp“ können Aufgaben oder Belobigungen zu einzelnen Schülern transportiert und über dem jeweiligen Platz fallengelassen werden — mit einem Plopp.

„Die drei haben Lösungen für die unterschiedlichsten Probleme gefunden, die während des Baus auftraten“, freut sich die stellvertretende Schulleiterin Anja Perbeck. „Sie mussten verhindern, dass die Kabel durchhängen, sie mussten den richtigen Winkel bestimmen und vieles mehr.“ Nun sind auch die drei Annaschüler Anfang Mai beim Landeswettbewerb in Recklinghausen dabei.

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