Schwarz-Gold stellt die Rheydter Stadthalle auf den Kopf

Die große Narrensitzung war eine gelungene Mischung aus Komik, Musik und beeindruckendem Tanz.

Schwarz-Gold stellt die Rheydter Stadthalle auf den Kopf
Foto: Detlef Ilgner

Rheydt. Thomas Schmitz sagt über seinen Sohn Philipp: „So jeck war ich in dem Alter noch nicht.“ Dabei bezeichnet sich der Chef der KG Schwarz-Gold Rheydt selber als „der bekloppteste Präsident“ und stellte es bei der großen Rheydter Narrensitzung einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Doch Philipp, in dieser Session Kinderprinz der Stadt, ist noch eine ganze Ecke kecker. „Tach Vatter!“, grüßte der Prinz, als er zusammen mit Prinzessin Anna-Leonie I. der Bühne stand. Dem Publikum erklärte er: „Ich habe hier heute Heimspiel. Wenn ich mich hier so umschaue, dann sehe ich da vorne auch die bucklige Verwandtschaft.“ Mit diesen wenigen Worten hatte er die Jecken in der ausverkauften Stadthalle für sich gewonnen.

Philipp und Anna-Leonie werden unter Karnevalisten als „Kinderprinzenpaar der Herzen“ bezeichnet. Deshalb bekamen die beiden von Präsident Thomas Schmitz das Herz der Gesellschaft, verziert mit vielen Fotos, die während der Session entstanden sind. Doch die beiden wären kein Prinzenpaar mit Witz, hätten sie kein passendes Gegengeschenk hätten. „Ihr trinkt doch so gerne Turmgeist. Wir haben euch den Saft dafür mitgebracht. Mit dem Mixen wartet ihr aber besser bis nach der Sitzung“, sprach die Prinzessin und überreichte mehrere Kartons Orangensaft. Den Auftakt des Programms bestritten dann die 29 Kinder, die in dieser Session bei der KG Schwarz-Gold Rheydt tanzen. Auf sie sind die Schwarz-Goldenen besonders stolz.

Die Band „De Ganove“ wollte danach für Stimmung sorgen, doch die Technik hatte keine Lust. Erst beim dritten Lied waren alle Instrumente an die Verstärker angeschlossen. Die Panne störte aber niemanden. Das Publikum bewies Stimmgewalt und sang einfach a capella. Als das Prinzenpaar mit einem Großaufgebot der beiden Prinzengarden in den Saal kam, war es, als zögen Prinz Michael II. und Niersia Monika zur Proklamation. Die beiden hatten sich auf einen ganz normalen Auftritt vorbereitet. Doch da kannten sie Thomas Schmitz schlecht. Schon die ganze Session gibt es den Running-Gag um die Tanztalente des Prinzen. Und die stellte Schmitz auf den Prüfstand. Ein Jorge González-Verschnitt ließ den Prinzen tanzen. Zuerst den Ententanz, dann YMCA und schließlich das Prinzenpaarlied. Die Turnstunde reichte, um den Prinzen fertig zu machen. Doch die Einlage kam an. „Diese Sitzung ist Schmitz hoch drei“, lobte Michael II. die Veranstaltung.

Das zeigte sich vor allem beim Auftritt der Geschwister Schmitz. Thomas Schmitz und seine Schwester Ruth Ahrweiler parodierten in den verrücktesten Verkleidungen und den abwegigsten Gesichtsausdrücken bekannte Schlagerstars. Das Publikum tobte. Die beiden tanzten mit Staubsaugern, gaben genervte Putzfrauen, Baby-Elvis und einen Timewalk im Schlüpfer Marke Uroma. Unterstützt wurden sie von zwei weiteren Herren der Gesellschaft und Wolfgang Pütz. Der Vater der Kinderprinzessin zeigte, dass er Kleider und hochhackige Damenschuhe durchaus tragen kann. Das Publikum bog sich förmlich vor Lachen und kämpfte am Ende des Auftritts gegen die Schnappatmung. Die Rede des „Lustigen Rheinländers“ sorgte da für etwas Entspannung und war dennoch vom Feinsten. Zum Staunen brachte die Gäste das Tanzcorps Westerwaldsterne mit einer beeindruckenden Leistung. Sie bauten Pyramiden über vier Etagen und warfen ihre Mariechen quer über die Bühne. Immer wieder sprang das Publikum vor Begeisterung auf und applaudierte.

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